Mit einem satten 4:0-Heimsieg gegen Grün-Weiß Usedom waren unsere Kreisoberligistinnen in der vergangenen Woche wieder in den Ligaalltag zurückgekehrt. Wegen einiger verlegter und abgesagter Spiele hatten sie bis dahin erst zwei Ligaspiele absolviert und noch keinen Sieg eingestrichen gehabt. Mit dem Schwung des ersten Saisonsieges im Rücken wollte das Team nun natürlich bei der zweiten Mannschaft von Penzlin nachlegen. Bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen machte sich das Team auf den Weg, im Wissen, dass Schneeregen ab 15 Uhr, der Anstoßzeit, angekündigt war. Also, nicht blenden lassen war angesagt, auf so vielen Ebenen. Nicht blenden lassen vom Wetter, von der Sonne, von den Gegnerinnen, aber eben auch nicht von dem Sieg gegen Usedom. Auch in diesem Spiel musste wieder alles reingehauen und gekämpft werden, viel Arbeit war angesagt. Trainer Lucas Passvogel stellte personell im Vergleich zum Heimsieg aus Verfügbarkeitsgründen auf zwei Positionen um. Für die angeschlagene Elisa Burghard rückte die zurückgekehrte Kapitänin Lena Swiatek ins Team und Henrike Grimm ersetzte Michelle Empen.
Das Spiel begann dann sehr furios, in der Form fast schon überraschend. Gerade mal vier Minuten waren gespielt, da kam Marlene Lutz über Rechtsaußen. Ihre Flanke konnte in der Mitte zunächst geklärt werden, allerdings nur in die Mitte. Dort lauerte die in der neuen Taktik etwas zurückgezogen spielende Marlene Niemann, die sich nicht zwei Mal bitten ließ. Ihr Abschluss fand den Weg ins Tor und sorgte für die frühe Führung und einen lauten Jubelschrei des Cheftrainers. Aber das reichte dem Team noch nicht. Erneut nur vier Minuten später gab es schon die nächste Gelegenheit für unsere Mannschaft. Nach einem kleinen Lapsus von Penzlin-Keeperin Conny Schinkel reagierte Marlene Lutz am schnellsten. Sie schob ein und erhöhte auf 2:0 in der achten Minute. Kann man mal machen!
Im Prinzip waren das die einzigen beiden Chancen bis hierhin, die waren gleich drin. Danach beruhigte sich das Spiel dann aber etwas und beide Teams sortierten sich. Auf beiden Seiten gab es in der Folge auch immer wieder ein paar Torgelegenheiten oder sehr gute Ansätze, die leider aber nicht immer sauber zu Ende gespielt werden konnten. Was in solchen Situationen gerne mal hilft sind Standardsituationen. Dummerweise halfen diese unseren Gegnerinnen. Neben den sehr gefährlichen Ecken, waren auch die Freistöße immer brandheiß, was auch an der Variante lag, die die Gastgeberinnen auspackten. Zunächst von Passvogel noch verteufelt, später aber als „clever“ bezeichnet, platzierte das Team immer eine Spielerin vor der Torhüterin, um diese zu verunsichern. Auch „Isi“ Janzen konnte dort nicht viel dran ändern, dann ein solcher Freistoß landete dann leider zum 1:2-Halbzeitstand im Tor unserer Mädels.
Kampf wird schlussendlich belohnt
Zur zweiten Halbzeit hatte sich das Team dann einiges vorgenommen. Dies konnte jedoch nicht so richtig umgesetzt werden. Neben dem nun immer stärker einsetzenden Schneefall mussten wir auch personell ein paar Rückschläge verkraften. Elisa Burghard sah ein, dass es krankheitsbedingt doch nicht für viel Spielzeit reicht und auch Marlene Niemann musste frühzeitig nach einem Zusammenprall runter. Cindy Schubert zog nun die Fäden im Zentrum, etwas ungewohnt. Folge war dann doch eine zeitweise sehr hektische Spielweise mit nicht sonderlich viel Kontrolle. In dieser Phase hatten die Penzlinerinnen einige gute Gelegenheiten, die Emilie Kuschel im Tor zunächst noch abwehren konnte. Bei einem Schuss aus kurzer Distanz kam dann leider etwas Pech dazu und der Ausgleich war gefallen. Etwa eine Viertelstunde vor Schluss gerieten wir dann sogar mit 2:3 in Rückstand, es war nicht ganz erklärbar.
Es war dringend notwendig wieder Ordnung reinzubringen, was Passvogel von außen auch forderte und die Mädels erhörten ihn. Das Spiel wurde wieder deutlich ruhiger, zielgerichteter und vor allem auch genauer. Auch wenn der eine oder andere Pass etwas zu weit ging oder statt in den Lauf in den Beinen der Gegnerinnen landete, stimmten die Laufwege nun wieder, wir strahlten Gefahr aus und somit waren wir auch wieder im Kopf der Gastgeberinnen angekommen. Und so war es auch nicht sonderlich überraschend, dass ein Ball auf Elisa Rosenkranz dann doch genau richtig kam. Unsere Nummer 9 war plötzlich frei vor Schinkel und zog mit ihrem schwächeren linken Fuß ab. Die Torhüterin war zwar dran, konnte den Einschlag ins linke, untere Eck aber nicht mehr verhindern – 3:3!
Fünf Minuten waren danach noch auf der Uhr und beide Teams wollten den Sieg. Die unermüdliche Anna Iwanski auf Seiten von Penzlin, die ein wahnsinnig gutes Spiel machte, versuchte ihr Team noch nach vorne zu pushen, aber es sollte nicht mehr reichen. Auch, weil Lena Swiatek immer wieder dazwischen kam. Auf der anderen Abwehrseite rannte Henrike Grimm an diesem Tag für drei und war mit die beste Frau auf dem Platz. Aber auch ihre Leistung sollte keinen Treffer mehr einleiten. Somit blieb es am Ende beim 3:3-Unentschieden. Sicherlich fühlte es sich nach einer 2:0-Führung etwas ärgerlich an, dennoch waren beide Teams letztlich schon ebenbürtig und zeigten eine tolle Leistung. Entsprechend gerecht war auch diese Punkteteilung und folgerichtig eine gute Stimmung im Bus auf der Heimfahrt. Schon am kommenden Sonntag geht es weiter. Wieder auswärts, aber dieses Mal heißen die Gegnerinnen Pelsin. Um 10 Uhr ist Anstoß!