Wir freuen uns überschwänglich einen weiteren Neuzugang bei unserem Greifswalder FC begrüßen zu können. Und der hat es in sich. Mit Robert Müller verpflichten wir den Rekordspieler der 3. Liga! 348 Mal lief er in Deutschlands dritthöchster Liga bislang auf, absolvierte in der vergangenen Saison davon nochmal 34 Partien für die SpVgg Unterhaching. Nun schließt sich der 34-Jährige Innenverteidiger unserem GFC an.
Eine Minute in der Bundesliga
Robert Müller wurde in Schwerin geboren und wurde dort auch an den Fußball herangeführt. In der Jugend spielte er für den ESV Schwerin und den FSV Schwerin. „Ich weiß noch, dass ich damals sehr oft gegen Wismar gespielt habe. Die waren wohl sehr stark zu der Zeit. Wir haben unheimlich oft gegeneinander gefightet“, erinnert sich Müller. Bis zur D-Jugend blieb er in der Heimat, ehe er über den Halleschen FC den Weg zu Hertha BSC fand. Dort wurde er dann gemeinsam mit Spielern wie den Boateng-Brüdern, Patrick Ebert oder Ashkan Dejagah ausgebildet. „Wir waren damals schon eine echt starke Truppe. Wir sind in der B-Jugend deutscher Meister geworden und in der A-Jugend Pokalsieger. Es ist schon spannend, wenn man dann so die Karriereverläufe anschaut. Aber die Fußballwelt ist klein, wenn man sich sieht, dann grüßt man sich auch noch“, erzählt Robert. Müller spielte in der Jugend sogar in der Nationalmannschaft, nahm an der U19-Europameisterschaft im Jahr 2005 teil. „Was einige von den Jungs für eine Wahnsinnskarriere hingelegt haben, das konnte man damals nur erahnen. Ich finde es sehr geil, dass einige es sogar bis zur absoluten Weltspitze geschafft haben“, freut sich Müller
Zwar zog Robert dann in den Herrenbereich bei der Hertha ein, jedoch reichte es nur für eine Bundesligaminute. Am 25. Oktober 2006 wurde er in der Nachspielzeit beim 2:1-Sieg der Hertha gegen Alemannia Aachen für Marko Pantelic eingewechselt. Wenig später war Schluss. Auch für Robert in der Bundesliga. Er wechselte nach Jena und von dort über Holstein Kiel zu Hansa Rostock, mit denen er 2011 in die zweite Bundesliga aufstieg. 55 Mal lief er letztlich auch in Deutschlands zweithöchster Spielklasse auf, sein Zuhause sollte aber die 3. Liga werden. Bei den Stationen Wehen Wiesbaden, VFR Aalen, KFC Uerdingen, Energie Cottbus und zuletzt eben Unterhaching sammelte er seine Rekordmarke von 348 Spielen zusammen. „Also es wäre schon gelogen, wenn ich sagen würde, das ist mir egal. Das war auch mein Ziel im letzten Jahr und natürlich ist das ein super Gefühl, weil es zeigt, dass man über einen langen Zeitraum viel Fleiß investiert hat, viel gearbeitet hat, diszipliniert war und ein hohes Maß an Kontinuität und Qualität hatte“, sagt der 34-Jährige und fügt hinzu: „Ich bin da aber auch ganz realisitisch. Für mich ist es zwar ein tolles Gefühl, aber ich weiß auch, dass irgendwann der nächste kommt und den Rekord bricht. Und dann bin ich der erste, der ihm dazu gratuliert.“
„Ich bin ein Ostseekind“
Nun also der Wechsel in unsere Universitäts- und Hansestadt. Bei so einem renommierten Spieler stellt sich da natürlich die Frage: warum in die fünfte Liga? Robert fand die Frage aber gar nicht so schwer zu beantworten. „Ich wollte etwas, wo es eine Perspektive gibt. Ich habe mir einige Optionen angeschaut, wollte aber eben nicht nur irgendwo so ein bisschen kicken. Mir wurde dann aufgezeigt, was in Greifswald geplant ist und auch die Tradition von Greifswald als Fußballstandort wurde mir nahegebracht. Damit kann ich mich voll identifizieren. Ich habe ein richtig gutes Gefühl bei der Sache und das ist mir persönlich immer besonders wichtig“, erklärt Robert. Mit unserem GFC möchte er natürlich nach oben. Der Innenverteidiger sagt von sich selbst, dass er ein Spieler mit Erfolgshunger sei, von daher möchte er natürlich das Maximum raus holen. Und dabei möchte er seine Erfahrung an seine neuen Kollegen weitergeben. „Wenn jemand willig und wissbegierig ist, ist das immer eine super Voraussetzung. Man ist ja auch froh darüber, wenn man etwas gesagt bekommt, was einem weiterhilft. Ich habe schon richtig Lust, mit den Jungs zu arbeiten“, sagt Robert. Mit Greifswald hat er dafür den perfekten Standort, denn als Studentenstadt passt sie zu ihm. Robert studiert nebenbei seit anderthalb Semestern noch Sportmanagement. Damit möchte er sich eine Basis für die Zeit nach der Karriere schaffen. Als gebürtiger Mecklenburger freut er sich nun auf seine Zeit in Vorpommern. „Ich mag die Ostsee, ich bin Ostseekind. Ich habe auch noch sehr viele Freunde in Rostock, meine Tante wohnt dort und meine Oma in Wismar. Greifswald ist schön klein und gemütlich und ich lerne sehr gerne neue Leute kennen. Ich bin sicher, dass ich mich dort sehr wohlfühlen werde“, freut sich Müller. Robert, willkommen am Bodden, wir freuen uns auf dich!