Spielbericht 12.Spieltag Regionalliga Nordost

Allgemeine Daten

Datum So, 29.10.2023 13:00 Uhr Anstoß 13:00

Stadion Volksstadion

Zuschauer 3907

Schiedsrichter Christopher Gaunitz

Assistenten Philipp Jacob, Ronny Walter

Greifswalder FC

1 : 1

FC Energie Cottbus FC Energie Cottbus

Aufstellung

Jakubov - Coskun, Schmedemann, Eglseder (46.Adewole), Kratzer (90.+5 Farr) - Daedlow (81.Cabrera), Vogt, Brandt, Wulff (60.Kocer) - Benyamina, Eshele (60.Weilandt)

Trainer

Lars Fuchs

Gelbe Karten

Aufstellung

Sebald - Hasse, Campulka, Hildebrandt, Slamar - Halbauer (59.Prokopenko), Hofmann (46.Pelivan), Euschen (73.Juckel), Putze - Thiele, Heike

Trainer

Claus-Dieter Wollitz

Gelbe Karten

Tore

Greifswalder FC 90. Soufian Benyamina 1 : 1

FC Energie Cottbus 54. Tim Heike 0 : 1

Bericht

Nach klarem Chancenplus in Hälfte eins gerät Fuchs-Elf in Halbzeit zwei in Rückstand. Viele weitere Gelegenheiten blieben danach ungenutzt. Last-Minute-Tor von Benyamina bringt die 3.907 Fans schließlich zum Jubeln.

Die Kulisse war bereit für einen denkwürdigen Regionalligaspieltag im Nordosten der Republik. Etwa eine Stunde vor Anpfiff hörte es auf zu regnen und die Sonne wollte sich den Kracher im Volksstadion nicht entgehen lassen. Spitzenreiter Greifswalder FC traf auf den Vorjahresmeister und Verfolger Energie Cottbus. Es ging um nichts weniger als die Tabellenführung. Klar, dass auch viele Zuschauer ins Stadion wollten und so brachen wir erneut unseren Regionalliga-Rekord. 3.907 war die endgültige Zahl an Fans, die einen bärenstarken GFC sehen sollten, der von Beginn an früh drauf ging und beinahe nach nur zwei Minuten in Führung lag. Ein Weitschuss von David Vogt flog an die Unterkante der Latte, an den Rücken von Cottbus-Torwart Sebald und ins Aus. Das erste Ausrufezeichen. Unsere Mannschaft hatte verstanden worum es ging und spielte munter weiter nach vorne. Ein Flachschuss von Soufian Benyamina nur eine Minute später war der nächste Beleg. Egal ob nun eine Schussmöglichkeit aus 16 Metern von Oliver Daedlow, der Freistoß von Jorik Wulff, der auf dem Tornetz landete oder der Schlenzer von Elias Kratzer, der nur knapp am Knick vorbei ging, unser Greifswalder FC hätte in der ersten Hälfte zwingend eine der vielen Gelegenheiten und Ansätze zur Führung nutzen müssen. Es blieb jedoch beim 0:0 zur Pause.

Zur zweiten Halbzeit ersetzte Tobi Adewole verletzungsbedingt Mike Eglseder in der Innenverteidigung. Dennoch war es sofort wieder unsere Mannschaft, die den Weg nach vorne suchte und mit einem Schuss von David Vogt auch fand, jedoch das Tor, das fand sie nicht. Anders Cottbus. In der 54. Minute kam Cottbus über die linke Seite, schlug eine starke Flanke und Tim Heike machte das, was er in dieser Saison am besten kann, er vollstreckte. Ein überraschender Rückstand, der unser Team aber nicht verunsicherte. Weilandt und Kocer kamen in die Partie und Kocer hatte gleich die erste Gelegenheit. Nach einem weiten Ball stand er frei vor dem Tor, traf den Ball aber nicht richtig. Seine nächste Chance nur zehn Minuten später. Ein Linksschuss traf den Pfosten, von dort den Rücken von Sebald, der stand auf und sah den Ball gar nicht, aber irgendwie wollte auch dieses Mal der Ball nicht über die Linie. Kopfbälle von Daedlow und erneut Kocer konnten pariert werden. Die Zeit, sie lief unseren Jungs immer mehr davon. In der 90. Minute dann nochmal ein Versuch. Brandt steckte durch in den Strafraum zum eingewechselten Cabrera, der zurück zu Benyamina, dessen Schuss noch leicht abgefälscht ließ Sebald dieses Mal keine Chance! Ausgleich in der letzten Minute für unseren GFC. Das Stadion explodierte, ein Tor, das sich mehr als angebahnt hatte. Direkt im Gegenzug dann aber fast doch noch die Niederlage. Cottbus konterte und ein letzter Schuss rollte nur minimal am Tor vorbei. So blieb es beim 1:1 und der Tabellenführung unseres Greifswalder FC, der außerdem auch weiterhin ungeschlagen in dieser Saison ist!

Vorbericht

Wir schweben auf Wolke 7, wenn wir an die Regionalliga Nordost in dieser Saison denken. Meine Güte, jetzt sind schon elf Spiele rum und wir stehen schon wieder ganz oben an der Tabellenspitze. Klar, das verdanken wir irgendwo dem FC Carl Zeiss Jena, der unseren kommenden Gegner aus Cottbus am vergangenen Wochenende schlagen konnte. Aber das verdanken wir in allererste Linie ganz uns selbst, denn wir sind es nun mal, die als einziges Team in der Liga noch ungeschlagen sind. Wir sind es, die das schwere Auftaktprogramm bewältigten und jedem Gegner zeigten, was in dieser Saison vor allem in Sachen Einsatz, Leidenschaft, Kampf und Willen von uns zu erwarten ist. Und wir sind es, die 25 Punkte in diesen Spielen gesammelt haben. Wir sind Tabellenführer und wir wollen es auch nach diesem Spiel bleiben. Da zählt im absoluten Spitzenspiel, das so wahnsinnig viel Interesse von allen Seiten geweckt hat, nur eines: drei Punkte!

Ausgangslage – Duell der Tabellennachbarn:

An sich sehen wir es alle so, wie es vor dem Beginn des Spieltages war: Unser Greifswalder FC geht als Tabellenführer in die Partie gegen den Dritten aus Cottbus. Nach den bisherigen Ergebnissen stimmt das aber aktuell nicht mehr. Bereits am Freitag war nämlich der BFC Dynamo im Einsatz und traf zu Hause auf Viktoria Berlin. Nach 0:1- und 1:3-Rückstand kam der Meister von 2022 noch zurück und spielte letztlich 3:3-Unentschieden, weswegen die Dynamo nun dank des besseren Torverhältnisses vor uns gerückt ist. Somit trifft faktisch gesehen der Zweite auf den Dritten. Wir wissen aber auch: ein Punkt reicht uns am Sonntag um wieder an die Spitzenposition der Regionalliga Nordost zurückzukehren.

Zeitgleich mit uns spielt am Sonntag um 13 Uhr auch der SV Babelsberg 03, der zurück in der Spitzengruppe ist. Mit einem Sieg gegen Hansa II können sie weiter dranbleiben. Außerdem empfängt auch Jena parallel die BSG Chemie Leipzig. Erst um 16 Uhr wird Lok Leipzig gegen Rot-Weiß Erfurt angepfiffen. Am Samstag gab es noch zwei weitere Partien. Der FC Eilenburg und der Berliner AK trennten sich 2:2 und Luckenwalde gegen Hertha BSC II endete mit 2:0. Ansonsten ist der Spieltag noch ein wenig aufgetrennt. Am kommenden Dienstag spielt der ZFC Meuselwitz gegen den FSV Zwickau und erst am 22. November wird der 12. Spieltag dann gänzlich abgeschlossen. Dann bekommt es Altglienicke mit dem Chemnitzer FC zu tun.

Unser Team – Welcome back:

Das wird richtig cool am Sonntag. Lars Fuchs hat immer weniger Sorgenfalten, wenn er auf seinen Kader guckt. Und auch Matthias Buszkowiak und Daniel Rellmann atmen durch. Sie beide haben in ihrer Vorstellung ja davon gesprochen, dass es eine wahnsinnig große Herausforderung ist die Spieler gesund und fit durch die Saison zu bekommen, vor allem aber verletzungsfrei. Und nun scheint es sich immer weiter zu verbessern. Von den Langzeitverletzten kehren mittlerweile immer mehr Spieler voll ins Mannschaftstraining zurück. Flynn Schönmottel und Moritz Rosenberg zum Beispiel sind wieder voll am Start. Tobi Adewole ist auch wieder gesund, das läuft!

Also, wir können fast schon wieder aus dem Vollen schöpfen und Energie Cottbus somit vor die größtmögliche Herausforderung stellen. Aber eben nur fast aus dem Vollen. Jannik Bandowski fehlt leider auch weiterhin, arbeitet aber natürlich wie ein Berserker an seinem Comeback. So kennen wir ihn auch noch vom Platz und wir freuen uns schon, wenn er wieder da ist. Gleiches gilt für Abu Bakarr Kargbo. Unser achtmaliger Torschütze aus der vergangenen Saison fällt leider auch noch weiter aus. Wir hoffen, dass wir auch ihn bald wieder auf dem Platz sehen und seine Treffer für unseren Greifswalder FC bejubeln können. Und bis es soweit ist, sorgen die anderen dafür!

FC Energie Cottbus – Nicht unlösbar:

Wir erinnern uns noch gut an das letzte Duell gegen den FC Energie. Damals produzierten wir für das große Duell ein Stadionheft und warnten darin vor Axel Borgmann. Und er lieferte auch, bereitete einen Treffer vor. Der Kapitän der Lausitzer ist nun allerdings verletzt. Wir wünschen ihm gute Besserung und eine schnelle Genesung. Aber man muss auch sagen, auch wenn mit Borgmann eine wichtige Stütze fehlen wird, ist dieser Kader von Energie Cottbus natürlich noch immer einer der stärksten der gesamten Liga. Besonders gefährlich zeigt sich in dieser Saison Angreifer Tim Heike, der bereits neun Treffer in der Regionalligasaison erzielen konnte. Damit ist er der zweitbeste Schütze der gesamten Liga und gehört natürlich maximalst bewacht.

Aber es ist eben nicht nur dieser aktuelle Kader, der dort am Sonntag bei uns im Volksstadion aufschlägt. Es ist eben auch die Wucht der Fans vom FCE und natürlich dieser große Name. Der ehemalige Bundesligist, sechs Jahre spielte er über zwei Perioden im Fußballoberhaus, ist eines der Aushängeschilder des Fußballostens nach der Wende gewesen. Die Strahlkraft von Energie Cottbus ist noch immer wahnsinnig groß und da sind auch wir natürlich noch immer ein bisschen ehrfürchtig, dass so ein Verein in einem Ligaspiel ins Volksstadion kommt. Und dann ist da ja noch Claus-Dieter „Pele“ Wollitz. Ein sehr emotionaler Trainer, der alles gesehen hat und mit allen Wassern gewaschen ist. Es wird eine schwere Aufgabe, aber keine unlösbare.

Fun Fact – Jahnatürlich:

Energie Cottbus gelang ja mal ein Kuriosum. Naja, was heißt gelang, sie hätten sicher gerne darauf verzichtet. Am 32. Spieltag 2002/2003 unterlag Energie mit 0:3 gegen den TSV 1860 München. Es war das 100. Bundesligaspiel der Cottbuser, in denen sie bis dahin genau 100 Punkte erspielt hatten. Das war nicht genug für den Ligaverbleib in dem Jahr und so standen sie nach der Partie als 100. Absteiger der Bundesliga fest. Ja nun, welcher ehemalige Greifswalder Spieler gab denn in ebenjener Partie sein Bundesliga-Debüt für Cottbus? Patrick Jahn natürlich! In der 84. Minute wechselte Ede Geyer ihn für den gelbverwarnten Marcel Rozgonyi ein. In der Woche drauf sollten noch zwei Minuten gegen Nürnberg hinzukommen, das war es dann auch erst mal mit der Bundesliga für Jahn. Über Hansa Rostock fand er 2007 dann den Weg zum Greifswalder SV 04, wo er zu einer wichtigen Stütze in der Defensive unter Andreas Zachhuber wurde.

* Noch nicht terminiertes Spiel. Datum und Uhrzeit können sich ändern.