Spielbericht 4.Spieltag Regionalliga Nordost

Vor 1843 Zuschauern feierte unser Greifswalder FC seinen zweiten Heimsieg der Saison. Gegen den SV Babelsberg 03 gewannen unsere Jungs mit 1:0, das goldene Tor erzielte Oliver Daedlow.

Unsere Jungs hatten am 4. Spieltag der Regionalliga Nordost eine schwierige Aufgabe vor der Brust. Der knappe 2:1-Sieg unter der Woche aus Chemnitz noch in den Beinen, ging es bei brütender Hitze auf den Platz ins Volksstadion. Gegner war Babelsberg, das aus drei Spielen bislang drei Siege geholt hatte. Entsprechend viel Respekt hatten unsere Jungs auch in den ersten Minuten. Doch der Respekt war auch beim Gegner da, denn unser Saisonstart war ebenfalls bekanntermaßen sehr gut. In den ersten Minuten bis zur Trinkpause sollte es kaum Chancen geben, beide Teams wollten keine Fehler machen. Danach dann der erste Versuch von Manassé Eshele, der den Ball allerdings drüber setzte. In der 32. Minute wurde es dann erstmals laut. Nach einem Ball von Coskun von Links bekam Benyamina in der Mitte den Ball nicht auf das Tor, beim Abpraller stand aber Oliver Daedlow bereit, der das Leder an die Unterkante der Latte und hinein beförderte. 1:0, erstes Saisontor für unseren Neuzugang. Danach übernahmen wir die Spielkontrolle und kamen noch einige Male gefährlich vor das gegnerische Tor. Die beste Chance hatte dabei erneut Eshele, der auf das Tor zulief, aber am herausstürmenden Torwart scheiterte. Somit blieb es beim 1:0.

In der zweiten Hälfte versuchten unsere Jungs dann die Führung zu verteidigen und durch gezielte Umschaltmomente und Konter die Entscheidung herbeizuführen. Das schien zunächst auch aufzugehen, denn natürlich entwickelten sich Räume für uns, in die wir hineinstachen. Soufian Benyamina zum Beispiel hatte eine gute Chance, indem er mit seinem starken Antritt an einem Gegenspieler vorbeizog. Der Schuss aber wurde noch ans Außennetz abgefälscht. Mit zunehmender Dauer wurde Babelsberg allerdings immer stärker und erarbeitete sich Gelegenheiten. Unsere Abwehr hielt stand und klärte ein ums andere Mal zur Ecke. Die Kontergelegenheiten wurden allerdings zu oft nicht gut genug ausgespielt. Entweder liefen unsere Jungs ins Abseits oder verpassten das Abspiel. Besonders bitter wurde es dann in der fünfminütigen Nachspielzeit. Eshele war durch, kreuzte den Laufweg mit dem Verteidiger hinter ihm und fiel nach einem Kontakt zu Boden. Schiedsrichter Kai Kaltwaßer aber entschied auf Schwalbe. Dies hatte eine gelbe Karte zur Folge, da Eshele aber schon verwarnt war hieß das: Gelb-Rot. Danach drückte Babelsberg nochmal. Eine Flanke wurde in die Mitte geklärt, Steinborn stand goldrichtig, wemmste das Leder aber an die Latte. Glück für unseren GFC! Wenig später war dann endlich Schluss und der 1:0-Erfolg eingetütet. Wir bleiben damit weiter ungeschlagen und klettern dank unseres ersten Sieges zu Null vorerst auf Platz zwei, während Babelsberg erstmals in dieser Saison Punkte liegen ließ.

Ja sauber! Drei Spiele, sieben Punkte, zuletzt einen Rückstand in Chemnitz in einen Sieg gedreht. Unser Saisonstart hätte fast nicht besser laufen können. Fast. Wäre da nicht dieses eine Gegentor. Dieses eine Gegentor in Jena in der Nachspielzeit. Aber es war nicht das einzige. In jedem Ligaspiel kassierten unsere Jungs bisher genau einen Gegentreffer. Zwei davon waren dabei mehr als vermeidbar, denn es waren Strafstöße. Das muss doch aber bitte nicht immer sein! Nachdem wir also vor dem Chemnitzspiel nach Toren baten, hoffen wir jetzt auf die Null. Allerdings nur auf einer Seite. Wir wollen trotzdem den Heimsieg gegen den Spitzenreiter. Verstecken müssen wir uns vor niemandem. Babelsberg gewann zwar alle Spiele, aber mehr effizient als berauschend. Zwei Mal 2:1, ein Mal 1:0. Da geht was, auch mit der Null!

Ausgangslage – Spitzenspiel in Greifswald:

Drei Spieltage sind vorbei und wir wären Narren, wenn wir jetzt auf die Tabelle blickten und völlig größenwahnsinnig würden. Dennoch finden wir die Momentaufnahme schön. Wir stehen auf dem 3. Platz, unsere Gäste aus Babelsberg sind Spitzenreiter. Top-Spiel also im Volksstadion, wer hätte das gedacht? So sieht die Tabelle vor den Partien des vierten Spieltages aus. Wir sind jedoch erst am Sonntag dran, bis dahin kann sich natürlich schon wieder einiges ändern. Bereits Freitag spielt Hertha BSC II bei der VSG Altglienicke. Die Hertha hat aus bisher zwei Spielen ebenfalls zwei Siege, liegt wegen der Tordifferenz aber hinter dem Gegner. Der Sieger der Partie kann sich am Freitag die Tabellenführung sichern. Am Samstag kann Erfurt dann wiederum vorbeiziehen, Rot-Weiß tritt beim Berliner AK an. So viel zu den Partien in der Spitzengruppe.

Ebenfalls oben mit dabei, aber erst am Sonntag als Abschlussspiel im Einsatz ist Lok Leipzig. Die haben wie Hertha und Altglienicke sechs Punkte, haben mit Jena aber einen durchaus schwierigen Gegner, der sich nach dem misslungenen Saisonstart beweisen muss. Das muss auch der Chemnitzer FC, der parallel zu uns bei Energie Cottbus antritt. Gegen Energie hat Hansa II unter der Woche das wahrscheinliche Tor des Monats erzielt. Aus 50 Metern fasste sich Sebastien Thill ein Herz und schweißte den Ball in der sechsten Spielminute zum 1:0 in die Maschen. Am Ende hieß es trotz 2:0-Führung aber 2:3, das wollen sie am Samstag bei Chemie Leipzig nun besser machen. Eilenburg empfängt Samstag außerdem den BFC Dynamo, Freitag treffen noch Meuselwitz auf Luckenwalde und Zwickau auf Viktoria Berlin.

Unser Team – Die Trikot-Panne:

Kontinuität verhilft zu Erfolg, das war schon immer so. Wir haben in den vergangenen Jahren einige Formschwankungen gehabt, dies lag auch an den vielen Verletzten und den daraus folgenden, wechselnden Aufstellungen. In dieser Saison sind wir bislang auf einem relativ klaren Weg. Trainer Lars Fuchs hat für die Ligaspiele bisher eine klare erste Elf. Nur eine Änderung gab es in den bisherigen drei Spielen, was die Anfangsformation angeht. Zuletzt in Chemnitz ersetzte David Vogt den fehlenden Jannis Farr. Der ist nun aber wieder fit, könnte also wieder zurück ins Team rücken. Gegen Babelsberg fehlen nur die Langzeitverletzten Jannik Bandowski, Moritz Rosenberg und Torwart Flynn Schönmottel.

Apropos Torwart, zu Hause dürfte uns das Malheur aus dem Gastspiel in Chemnitz ja nicht nochmal passieren. Es war schon eine kuriose Szene. Jakub Jakubov hatte sein oranges Trikot an, dies hob sich dann aber anscheinend nicht genügend von anderen Trikots ab. Also musste Kay Behrens kreativ werden. Kurzerhand nahm er das gelbe Trikot unseres Ersatzkeepers Jannis Vonier und schnappte sich Tape dazu. Aus der 12 machte er die 1, den Namen klebte er ab. MacGyver hätte es nicht besser machen können. So konnte Jakubov gegen seinen Ex-Club spielen, wichtige Paraden zeigen und seine Serie gegen Ex-Clubs in der Regionalliga fortführen. Immer gewann er im ersten Aufeinandertreffen mit dem vorherigen Arbeitgeber. Läuft bei ihm und folglich uns!

SV Babelsberg 03 – Endlich ein Happy End?:

Babelsberg ist sehr gut in die Saison gestartet. Drei Spiele, drei Siege. Besser kannst es nicht machen. Auch im vergangenen Jahr waren sie gut gestartet, verloren die ersten neun Spieltage kein Spiel und standen hinter dem BAK mit vier Punkten vor Cottbus und Erfurt auf Platz zwei. Im November folgte dann aber eine Serie von fünf Niederlagen am Stück, die ihnen vielleicht am Ende die Saison kosten sollte. Ansonsten verloren sie nur sechs weitere Male, besiegten in der Schlussphase der Saison sogar Erfurt und sorgten für eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf. Seit 2013 warten die Filmstädter vergeblich auf die eigene Rückkehr in die 3. Liga. So richtig nah dran war der Verein aber bislang nie. Die beste Platzierung der letzten zehn Saisons in der Regionalliga Nordost war der fünfte Rang, den erreichten sie zwei Mal.

Dieses Jahr ein Happy End, es wäre dem Club mit diesen Fans durchaus zu gönnen. Was die Transfers angeht, so hat Babelsberg einige interessante Moves gemacht. Bei den Abgängen tut sicherlich Rudolf Ndualu weh, der in beiden Spielen der letzten Saison gegen uns traf. Er ist nach Cottbus gewechselt. Dafür versucht Babelsberg mit Erfahrung für mehr Stabilität zu sorgen. Andreas Pollasch vom BFC Dynamo sowie Philipp Zeiger und Gordon Büch von Altglienicke wurden verpflichtet und haben in allen drei Partien durchgespielt. Bisher scheint das zu fruchten, denn wie bereits eingangs geschrieben gingen die drei Spiele gegen Meuselwitz, Eilenburg und Jena zwar knapp aus, in engen Situationen scheint das Team aber die richtigen Entscheidungen zu treffen. Zudem wurden einige junge, hoffnungsvolle Talente dazu geholt, die den Kader weiter würzen. Babelsberg kann ein Team werden, auf das es in dieser Saison zu achten gilt.

Fun Fact – Benyamina so gut wie Bütterich:

Das ist doch mal wirklich ein lustiger Fun Fact in dieser Woche. Soufian Benyamina, er trifft verlässlich wie noch nie. An den ersten drei Spieltagen schoss er jeweils unser erstes Tor. Eine Torquote von 1,0, sowas kann man schon mal anbieten. Wir hatten ja einige Stürmergrößen im Kader, seit es uns als Greifswalder FC auf der Landkarte gibt. Ob nun ein Velimir Jovanovic, Frank Rohde oder Peterson Appiah, keiner von unseren Angreifern brachte es fertig an den ersten drei Spieltagen zu treffen. Keiner unserer Angreifer. Aber einem Spieler gelang es dann doch! Mike Bütterich schaffte dieses Kunststück in der Verbandsligasaison 2016/2017 gegen Güstrow, in Görmin und gegen Ueckermünde. Auch er traf damals jeweils ein Mal. Für unser „Wildschwein“ endete die Torserie am 4. Spieltag gegen den 1. FC Neubrandenburg. Kann Soufi sich nun also bald alleiniger Startrekordhalter nennen? Ein Treffer gegen die ebenfalls blau-weißen Babelsberger ist Pflicht!