Wieder frühe Gegentore: GFC verliert in Cottbus
Hängende Köpfe, Trauer und Enttäuschung – die rund 200 mitgereisten GFC-Fans waren nach Abpfiff im Stadion der Freundschaft niedergeschlagen. Wie schon am vergangenen Spieltag mussten unsere Jungs innerhalb der ersten 20 Minuten zwei Gegentreffer hinnehmen. Der starke Anschlusstreffer von Coskun und das Aufbäumen kamen dann zu spät.
Es war eine der wichtigsten Personalien vor Beginn der Partie. Unsere Nummer eins, Jakub Jakubov, hatte die Freigabe bekommen und kehrte für das Spitzenspiel am Freitagabend in Cottbus nach Krankheit ins Tor unseres Greifswalder FC zurück. Neben ihm rückte auch Can Coskun nach Gelbsperre wieder auf die Linksverteidigerposition und Oliver Daedlow ersetzte Elias Kratzer im Mittelfeld. Außerdem rückte Manassé Eshele nach seinem Treffer gegen Hansa II für Cabrera in die Startelf.
Von Beginn an schienen unsere Jungs die Marschroute verstanden zu haben. Unser GFC machte direkt Druck und hatte sich schon nach einer Spielminute zwei Ecken erarbeitet. Ohne Ertrag zwar, allerdings ein gutes Zeichen – zunächst. In der sechsten Minute sollte dann aber schon der erste Rückschlag folgen. Energies Top-Torjäger Tim Heike ließ sich tief fallen und schickte über rechts Jonas Hofmann. Dessen halbhohe Flanke grätschte Timmy Thiele zum 1:0 über die Linie. Ein ärgerlicher Gegentreffer, der unsere Jungs zunächst aber nicht verunsichern sollte. Sie spielten ihr Spiel weiter, hatten viel Ballbesitz und suchten den Weg nach vorne. Eine erste Torannährung gab es durch David Vogt, dessen Flachschuss aber keine Probleme für Elias Bethke im Tor der Cottbuser darstellte.
Anders auf der anderen Seite: Nach einem Fehlpass im Aufbauspiel führte Shcherbakovski den Ball über die Mittellinie und durfte sich seinen Mitspieler aussuchen. Er fand Tim Heike rechts am Strafraumeck. Dessen Abschluss auf die kurze Ecke rutschte Jakubov dann durch die Handschuhe ins Tor – 2:0 (17.). Dieser Treffer zeigte dann doch etwas Wirkung und unsere Jungs verloren ein wenig den Drang in Richtung gegnerisches Tor. Cottbus verlegte sich nun vollends aufs Kontern und ließ nicht viel zu. Erst in der 35. Minute dann mal wieder eine Offensivaktion über unsere linke Seite: Erneut war es Vogt, der sich etwas traute und nach einem tollen Sprint in die Mitte zog. Sein Abschluss wurde allerdings noch abgefälscht und verfehlte das Tor somit deutlich. Nachdem Flankenversuch unseres Teams immer wieder von Bethke abgefangen werden konnten, gab es gut fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff die vielleicht beste GFC-Chance der ersten Hälfte. Ein Freistoß aus 40 Metern von Niklas Brandt wurde von Eshele abgelegt, der Volley aus zwölf Metern von Oliver Daedlow aber leider über das Tor flog. So ging es mit dem 0:2 aus unserer Sicht in die Kabinen.
Auch nach dem Wiederanpfiff fehlten zunächst die zwingenden Gelegenheiten. Zwar kam Kocer aus der zweiten Reihe nach guter Ablage von Eshele zum Schuss, auf das Tor kam der Ball jedoch nicht (52.). Gefährlicher wurde es für unser Tor nur eine Minute später, als Timmy Thiele nach einem schnellen Pass von Heike an Schmedemann vorbeiging und aus spitzem Winkel nur knapp über die Latte schoss. Lars Fuchs versuchte mit Jorik Wulff und Elias Kratzer nochmal frischen Wind in die Partie zu bringen, Wulff holte sich jedoch mit seiner ersten Aktion direkt seine fünfte gelbe Karte und wird damit gegen Chemie Leipzig fehlen (62.).
Nach einem gewaltvollen Freistoß von Niklas Brandt, der minimal über das Tor ging (67.), gab es in der 75. Minute endlich Grund zum Jubeln im Gästeblock. Schmedemann spielte einen langen Ball aus der eigenen Hälfte, Benyamina ließ durch und der gestartete Can Coskun brachte den Ball aus spitzem Winkel durch die Beine von Elias Bethke zum 1:2 aus unserer Sicht im Cottbus-Tor unter! Nach diesem Treffer rannten unsere Jungs weiter an und versuchten ein ums andere Mal das Tor von Energie in Gefahr zu bringen, wirklich zwingende Gelegenheiten ergaben sich aber nicht. Stattdessen hatte Cottbus immer wieder Räume zum Kontern, die aber nicht gut genutzt wurden.
Nach gut sechseinhalb Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Michael Näther die Partie dann leider ab. Cottbus zog mit diesem Sieg an unserem Greifswalder FC vorbei und eroberte sich damit zumindest für eine Nacht die Tabellenführung. Wir blicken aber weiterhin optimistisch auf den Rest der Saison und wollen weiter angreifen. Die nächste Möglichkeit gibt es schon am kommenden Samstag. Um 16 Uhr empfangen wir Chemie Leipzig im Volksstadion.
FC Energie Cottbus – Greifswalder FC 2:1 (2:0)
Greifswalder FC: Jakubov – Farr (60. Kratzer), Eglseder (85. Eichinger), Schmedemann, Coskun – Brandt – Vogt (60. Wulff), Daedlow (89. Sanin) –Kocer – Benyamina, Eshele
FC Energie Cottbus: Bethke – Slamar, Campulka, Hildebrandt (61. Bretschneider), Hasse – Pelivan (83. Putze) – Hofmann, Shcherbakovski (72. Pronichev) – Heike (72. Halbauer), Thiele, Krauß (83. Juckel)
Tore: 1:0 Thiele (6.), 2:0 Heike (17.), 2:1 Coskun (75.)
Zuschauer: 18.109
Schiedsrichter: Michael Näther