Trainervorstellung Teil 4 – U13-Mädchen, Kreisliga
In unserer vierteiligen Reihe haben wir euch in den vergangenen Wochen die Trainerteams unserer Frauen- und Mädchenteams beim Greifswalder FC etwas nähergebracht. Heute schließen wir die Serie mit unseren U13-Mädchen ab. Cheftrainerin Jule Krakow hat für den Start in den Ligabetrieb ihre Co-Trainer Tobias Gürtler und Christopher Roß an ihrer Seite. Für unsere Jüngsten wird es ein Jahr voller neuer Erfahrungen.
„Ich konnte super viel dazulernen, tolle Erfahrungen sammeln, mich selbst sowohl menschlich als auch trainertechnisch, aber auch fußballerisch nochmal sehr weiterentwickeln. Ich habe wahnsinnig tolle Leute kennengelernt und sehe auch definitiv eine Entwicklung bei unseren Mädels, sowohl spielerisch als auch, was die bloße Anzahl an Spielerinnen angeht“, fasst Jule Krakow ihr erstes Jahr als Cheftrainerin unserer U13-Mädchen zusammen. Bereits Ende April 2023 hatte sie schon immer mal reingeschnuppert, ab Juli dann die Truppe von Wiebke Gustmann fest übernommen. Es war allerdings nicht ihre erste Erfahrung in der Arbeit mit Kindern. Bereits seit einigen Jahren ist sie für die Sportjugend als Anleiterin tätig, wollte nun aber speziell im Fußball dazulernen. Die U13-Mädchen waren hierfür die perfekte Gruppe. „Mich fasziniert vor allem die Vielfältigkeit. Es ist ja nicht nur so, dass man dort hingeht und die Mädels 90 Minuten bespaßt. Dazu gehört die Trainingsvorbereitung, natürlich die Durchführung, aber eben auch das Zwischenmenschliche“, führt Jule aus und fügt an: „Als Trainer hat man aber auch die Möglichkeit bzw. die Aufgabe, Werte zu vermitteln und ich finde es schön zu sehen, dass das auch angenommen wird und die Mädels wachsen und ich auch gemeinsam mit ihnen wachsen und mich weiterentwickeln und von ihnen lernen kann.“
Aber nicht immer lief es so gut. Zu Anfang war es hart, die Trainingsgruppe sehr klein. Nur etwa neun bis zehn Mädchen kamen zu den Einheiten, wenn denn überhaupt alle da waren. Am schwierigsten war hierbei allerdings das Hallentraining in der kalten Jahreszeit. „Das Training im Winter, wo wir teilweise nur 4-5 Mädels waren, war natürlich eine absolute Herausforderung. Es war definitiv eine Feuerprobe. Zum einen war es da natürlich superschwierig, Trainings zu planen, die nicht nur mit individueller Technik oder ähnlichem zu tun haben und zum anderen auch, den Mädels, die dann da waren, auch ein Training zu bieten, das ihnen Spaß macht, sodass diese dann wenigstens am Ball bleiben“, erzählt Krakow. Diese Zeiten gehören allerdings der Vergangenheit an. Mittlerweile sind mitunter fast 20 Mädchen beim Training und selbst dann sind noch nicht alle dabei. Eine großartige Entwicklung, für die Jule die zunehmende Präsenz des Frauenfußballs allgemein als Grund sieht, aber auch ihren Mädchen dankt. „Unsere Mädels haben ordentlich Werbung gemacht und auch Freundinnen davon begeistert, auch mal Fußball auszuprobieren. Die meisten Mädels, die dazugekommen sind, sind über unsere Spielerinnen dazugekommen und haben dann sogar teilweise nochmal neue Mädels mitgebracht“, so die 22-Jährige.
Der Meilenstein Kreisliga
Eine große Truppe, die alleine kaum zu zähmen ist. Darum hat Jule auch zwei Co-Trainer an ihrer Seite. Tobias Gürtler ist schon sporadisch als Unterstützung von Wiebke Gustmann dabei gewesen, ist mit der Installation von Jule Krakow ein fester Bestandteil des Trainerteams geworden. „Die Mädchen kannten mich ja schon, darum bin ich dabeigeblieben“, bestätigt der 31-Jährige. Für ihn ist es etwas besonderes in dem Bereich zu arbeiten und erste Erfahrungen als Trainer zu sammeln, da ihm besonders das Feedback und Miteinander der Mädels aufrichtiger und menschlicher als im Jungsbereich vorkommt. „Das größte Glücksgefühl ist aber immer wieder, wenn man sieht, wie die Mädchen das, was wir im Training üben, auch in Spielen umsetzen. Und vor allem, wenn dann eine Spielerin, die zu Beginn noch so sehr zu kämpfen hatte, plötzlich aufblüht. Es gibt nichts Schöneres, als diese Spielerin dann loben zu dürfen“, sagt Gürtler. Kürzlich dazugestoßen ist auch Christopher Roß. Der 40-Jährige bringt die Erfahrung als ehemaliger Jugendspieler, vor allem aber auch als Vater mit und hat somit nochmal eine ganz andere Sichtweise auf die Dinge. Beide unterstützen die Cheftrainerin in der Trainingsumsetzung sowie in der Organisation von allem außerhalb des Platzes.
Künftig wird hierzu auch der Ligaspielbetrieb gehören. Erstmals können wir D-Juniorinnen in einer Liga melden, ein Meilenstein für unseren Greifswalder FC. Gestartet wird, aus Mangel an Spielmöglichkeiten in unserem Bundesland, in der Kreisliga der Jungs. Durch den großen Zulauf eine folgerichtige Entscheidung. „Es haben schon immer mal Mädels gefragt, wann wir anfangen Liga zu spielen. Zwar haben wir natürlich auch weiterhin immer wieder Mädels dabei, die gerade frisch anfangen oder noch sehr jung sind, aber mittlerweile haben wir einen Kern von Mädels, die schon ein gewisses Niveau haben und auch von der Anzahl her so viele sind, dass es sich lohnt, ihnen auch diese spielerischen Erfahrungen zu geben“, freut sich Jule Krakow. Ihrer Meinung nach lernen die Mädchen in Spielen nochmal viel mehr, als nur im Training. Sie wünscht sich hierbei nochmal größere Sprünge bei den Spielerinnen. Was die Ergebnisse angeht, ist das Trainerteam realistisch. „Die Mädels und auch wir müssen uns erstmal an diese neue Saison gewöhnen. Aber ich denke, dass wir es auf jeden Fall schaffen werden, als Team auf dem Platz auch nochmal mehr zusammenzuwachsen“, sagt Jule. Und auch Tobias Gürtler stimmt dem zu: „Ich würde mir wünschen, dass wir das dann auch in Landesturnieren mit anderen Mädchenmannschaften sehen und dort nochmal Sprünge nach oben machen, sodass wir dort vielleicht auch mal konkurrenzfähiger werden und den einen oder anderen großen Namen ärgern können. Für all das braucht es Geduld und ich erhoffe mir, dass die Mädels die haben und auch die Eltern uns das entsprechende Vertrauen schenken. Es ist ein Prozess, Prozesse brauchen Zeit.“
Ich liebe es, Trainerin zu sein
Der Ligabetrieb wird aber nicht nur für die Mädchen der nächste Schritt sein. Auch die Cheftrainerin wird sich hierbei nochmal weiterentwickeln, so, wie es auch schon dieses Jahr der Fall war. „Also es sind definitiv nicht nur die Mädels, die etwas lernen und sich weiterentwickeln. Ich habe sehr viel, was so Lockerheit und Flexibilität angeht dazu gelernt. Natürlich gibt es immer Punkte, an denen man arbeiten kann und muss, aber man lernt als Trainer auch, dass man nicht alles können muss, um ein guter Trainer zu sein“, sagt Jule. Hier wird sie mit dem Start in der Liga auch eine kleine Veränderung durchmachen. Zwar bleibt es für Jule das Wichtigste den Mädchen den Spaß am Fußball und vor allem Werte wie Respekt, Hilfsbereitschaft und Teamgeist zu vermitteln, etwas mehr Disziplin und Ernsthaftigkeit werden nun aber ebenfalls notwendig sein.
Hierfür geht viel Zeit in der Organisation und Trainingsvor- und -nachbereitung drauf. Das macht Jule Krakow aber gerne, denn sie bekommt auch sehr viel zurück. „Die Mädels geben mir wahnsinnig viel. Ich liebe es, Trainerin zu sein. Ich freue mich jedes Mal aufs Training, auch wenn es mir manchmal auch die Nerven raubt. Ich habe die Mädels sehr gerne und finde es so schön, die Entwicklungen, die sie machen, zu sehen. Und ich finde es wahnsinnig toll, wenn man die Mädels dann mal bei einem Regionalligaspiel oder in der Stadt trifft und sie einen freudig Grüßen“, sagt Jule lächelnd. Für die neue Saison ist ihre Zielsetzung klar: „Spaß haben, Erfahrungen sammeln und vielleicht auch noch den einen oder anderen mehr davon überzeugen, dass Mädchenfußball toll und auch für unseren Verein wahnsinnig wertvoll ist.“ Wir drücken die Daumen, dass das alles klappt und wünschen dem Team viel Erfolg in seiner ersten Saison im Spielbetrieb!