Trainervorstellung Teil 1 – Erste Frauen, Verbandsliga
In unserer vierteiligen Reihe wollen wir euch in den kommenden Wochen die Trainerteams unserer Frauen- und Mädchenteams beim Greifswalder FC etwas näherbringen. Wir starten die Reihe bei unserem höchstklassigen Team, unseren Verbandsligafrauen. Nach einer kommissarisch geführten Rolle wird Steven Oklitz ab der kommenden Saison auch offiziell Cheftrainer unserer Frauen und bringt sein Team aus der U17, Wiebke Gustmann und Nico Majewski, gleich mit.
„Niemand geht zum Fußball um ein von Defensive geprägtes 0:0 zu sehen“, sagt Steven Oklitz auf seine Spielweise angesprochen. Der ehemalige U17-Coach unseres GFC ist ein großer Freund der Ajax- und Barcelona-Schule und gewinnt lieber 5:4 als 1:0. „Dazu braucht man aber das passende Team. Und das ist bei uns ja immer schwierig, weil wir ein bunter Haufen sind, der immer wieder neu gemischt wird“, so Oklitz weiter. Dabei spielt er auf eines der großen Probleme unseres ersten Frauenteams an. Die Mannschaft besteht zu einem Großteil aus Studentinnen, die wegen der Semesterferien erst spät nach Greifswald zurückkehren. Nicht erst ein Mal mussten Spiele zu Saisonstart nach hinten geschoben werden. Das soll es in Zukunft nicht mehr geben. „Die neue Saison muss zur Implementierung und Festigung neuer Ideen betrachtet werden. Wir müssen klare Strukturen schaffen, wieder in einen gemeinsamen Austausch kommen und uns fragen, was wir im weiblichen Bereich tun können, um unsere Spielerinnen bestmöglich zu fördern. Ziel muss es sein wieder dichter an die Top-4 zu rücken. Am Ende möchte ich das Team so spielen lassen, dass sich alle Spielerinnen im System wohl fühlen und dort die beste Leistung abrufen.“, sagt der Cheftrainer. Hierbei sei es eben wichtig, dass der Kader für die Saisonvorbereitung bereitstünde.
Auf jeden Fall mit am Start wird Wiebke Gustmann sein. Auch sie ist eine der Studentinnen, fängt bald mit ihrem Master an. Vor zwei Jahren übernahm sie bereits unsere U13-Mädchen, die dank ihr erstmals eine eigene Trainingsgruppe hatten. In der vergangenen Saison schloss sie sich dann Steven Oklitz an und wird nun als Spielertrainerin fungieren. Bereits in der vergangenen Saison übernahm sie immer mehr Aufgaben, die bereits in die Arbeit eines Trainers einfließen, nun ist es auch offiziell Teil ihrer Rolle. „Ich glaube so viel anders wird es gar nicht, auch, wenn ich dann natürlich auch in den Spielformen auch nochmal nicht nur Spieler sein werde, sondern auch etwas mehr in die Trainerperspektive rücken muss“, sagt Gustmann. Bereits in der 11. Klasse begann sie ihre Juniorcoach-Ausbildung und übernahm erste Traineraufgaben. Dies hat sie dann nie wieder losgelassen. „Ich glaube es ist einfach cool Menschen weiterzuentwickeln und die Möglichkeit zu haben, Menschen einfach was mitzugeben, sie sportlich und persönlich weiterzubringen. Fußballerin und Trainer sein, das machen wir alles in unserer Freizeit, wir sind da, weil wir da Bock drauf haben. Das ist einfach schön, alle teilen mit dem Fußball ihre Leidenschaft. Das ist einfach eine schöne Sache mit der ich gerne viel Zeit verbringe und die mich einfach glücklich macht“, freut sich Gustmann.
“Sie haben es verdient, dass man dort jetzt All-In geht“
Dritter im Bunde ist hierbei Nico Majewski. Auch er ist nun schon einige Jahre bei uns im Nachwuchs aktiv. „Ich habe den Jugendbereich von der F bis D-Jugend und letzte Saison die U17 betreut, da wird es Zeit für eine neue Herausforderung und neue Aspekte. Ich sehe großes Potenzial und freue mich auf die neue Aufgabe“, sagt Nico motiviert. Dabei übernimmt Nico mit seiner lockeren und offenen Art auf jeden Fall die Rolle des Kumpeltyps, der immer ein offenes Ohr hat. Doch auch technisch und taktisch hat er einiges drauf und gibt Hilfestellung, wo es nur geht. „Ich versuche Steven so gut es geht auf und neben dem Platz zu unterstützen. Auf dem Platz und beim Training achte ich eher auf die saubere Technik, Ausführung und Umsetzung. Probleme sollten immer angesprochen werden und dafür habe ich immer Zeit“, bestätigt Majewski. Und auch, wenn er nun erstmals mit erwachsenen Menschen arbeitet, erwartet er keine große Umstellung. So wünscht sich das auch Cheftrainer Oklitz, dem die Konstellation mit seinen beiden Co-Trainern sehr wichtig war. „Ich bekam die Möglichkeit mit Nico und Wiebke weiterzuarbeiten. Sonst hätten sich die Wege wohl nach dieser Saison getrennt. Das wollte ich auch nicht. Für mich ist es die bisher beste Coachingzusammenarbeit, die ich hatte. Aber ich weiß auch, dass wir es noch besser können, dass ich noch klarer kommunizieren muss und wir uns noch besser aufteilen können“, freut sich Oklitz.
Steven Oklitz wird ab der kommenden Saison allerdings nicht nur die Rolle des Trainers innehaben, er wird auch neuer Großfeldkoordinator unseres Greifswalder FC sein. Nach seiner unterstützenden Rolle als Trainer der Frauen, möchte er es nun nicht mehr so halb machen und konzentriert sich in seiner Trainerarbeit nun voll und ganz auf dieses Team. „Nach acht Jahren Senioren und vier Jahren Junioren, ist es für mich jetzt mal sehr spannend den Fokus nur auf den weiblichen Bereich zu legen. Und das letzte Jahr hat mir gezeigt, dass dort viel zu wenig Unterstützung geboten wird, obwohl die Mädels mit viel Begeisterung, Neugier und Lernbereitschaft dabei sind. Und sie es verdient haben, dass man dort jetzt All-In geht“, so Oklitz. Insbesondere die Dankbarkeit und Aufgeschlossenheit in diesem Bereich fiele ihm positiv auf. Die Mädels wüssten sehr zu schätzen, was man für sie tue und er sehe viel schneller Erfolge und Entwicklungen. „Und man muss dazu sagen: der Frauenfußball ist ehrlicher. Keine Show nach Fouls, keine fiesen Tacklings, um seinen Frust abzulassen, kein Trashtalk unter der Gürtellinie. Es ist einfach sozialer und ursprünglicher. Und am Ende hat man mehr vom Spiel, weil der Schiedsrichter nicht eben ständig unterbrechen, ermahnen und verweisen muss. Das fetzt und zeigt, dass Fußball auch mit Anstand, Benehmen und Fairness machbar ist“, freut sich Oklitz. Klingt, als sei er nun da angekommen, wo er hingehört. Wir wünschen dem gesamten Team ein erfolgreiches Jahr und freuen uns auf die kommenden Entwicklungen!