Remis in Usedom – Zweite verpasst Sieg nach Last-Minute-Ausgleich

Was war das für eine erste Halbzeit? Unsere zweite Frauenmannschaft war am Sonntag mal wieder in Usedom zu Gast. Der Ort, an dem das Team vor einem halben Jahr leider mit 0:2 unterlag und so die Kreismeisterschaft verpasste. Dieses Mal wollten sie es besser machen. Sie waren eingestellt auf den Platz und auf die Spielweise des FSV Grün-Weiß Usedom. Trainer Lucas Passvogel gab vor dem Spiel in der Kabine die Richtung ganz klar vor. Gefragt waren eiserne Disziplin, Laufbereitschaft und größtmöglicher Einsatz. Und seine Mädels lieferten. Es entwickelte sich in den ersten 20 Minuten ein Spiel, bei dem die Spannung greifbar war. Beide Teams wollten keine Fehler machen und ganz viel spielte sich bereits im Kopf ab. Es fühlte sich beinahe an wie Schach, wo jede Akteurin schon drei Züge voraus dachte. Torchancen gab es in dieser Phase noch nicht sonderlich viele, da beide Teams gerade hinten wenig zuließen. Mit unserem ersten Wechsel wurden die Gastgeberinnen dann aber überrascht. Nachdem die krankheitsbedingt angeschlagene Elli Rosenkranz den Platz für Anne Räther verließ, rückte die eigentliche Flügelstürmerin Michelle Empen zurück in die Außenverteidigung. Von da an ging es dann so richtig los. Nur wenige Minuten nach diesem Wechsel schnappte sich Empen den Ball, lief nach vorne und ballerte das Leder kompromisslos halbhoch ins lange Eck. Ein Traumtor!
Nach dem viel umjubelten Treffer spielten unsere Mädels wahnsinnig dynamisch. Gerade defensiv war das überragend. Ging eine Spielerin weiter nach vorne, haben die anderen beiden sofort reagiert und die Lücken entsprechend geschlossen. Jede Spielerin lief für die anderen mit. Damit waren sie im Kopf der Usedomerinnen angekommen. Trainer Passvogel hatte sie nun genau da, wo er sie haben wollte. Sie fingen an zu hadern und zu meckern, wurden unkonzentriert. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es nach einem fantastischen Zusammenspiel eine weitere große Gelegenheit. Anne Räther erkannte in einer schnellen Umschaltaktion den Raum, lief hinein, wurde super bedient, leider aber hielt die Torhüterin ihren Versuch. Der Halbzeitpfiff unterbrach diese Phase und brach in der Folge auch unser Spiel. Unsere Mädels wurden vielleicht auch etwas zu locker, sodass es in Hälfte zwei deutlich hektischer wurde. Offensiv wurden die Kontergelegenheiten nicht immer sauber zu Ende gespielt. Defensiv konnten ein paar Bälle konnten sauber geklärt werden und immer wieder kam Usedom nun auch zu Chancen. Emilie Kuschel im Tor war zwar immer zur Stelle, ein Mal konnte sie dann aber doch nichts machen. Kurz nachdem die Nachspielzeit von drei Minuten angezeigt wurde, bekam eine Usedomerin den Ball, hielt drauf und traf genau in die rechte Seite des Tores. Keine Chance für Kuschel und der Ausgleich. Zwar versuchten unsere Kreisoberligistinnen die Nachspielzeit für einen direkten Gegenzug zu nutzen, leider aber sollte kein Tor mehr fallen. So blieb es letztlich nach der besten Halbzeit dieses Jahres beim 1:1-Unentschieden, womit die Mädels aber zufrieden sein können. Die Entwicklung in diesem Jahr sucht ihresgleichen und dass mittlerweile der Anspruch da ist, aus Usedom drei Punkte mitnehmen zu können, ist ein großartiges Zeichen. Weiter so!
Deutliche Pleiten für die Erste und die B-Mädchen

Nicht ganz so erfolgreich lief das Wochenende leider für unsere B-Mädchen und unsere Erste. Die B-Mädels fuhren am Samstag im Anschluss an das Regionalligaspiel der ersten Herren nach Stralsund, um dort auf den „punktgleichen“ Rivalen zu treffen. Zwischen den beiden Teams kracht es oftmals gewaltig und die Spannungen waren auch dieses Mal wieder zu spüren. Nach nur zwei Minuten passierte dann schon das Worst-Case-Scenario aus unserer Sicht. Stralsund ging in Führung und machte es damit unseren Mädels natürlich besonders schwer. Aber die blieben fokussiert und belohnten sich dafür auch nur wenige Minuten später. Lia Bücke steckte den Ball zu Pauline Behnke durch, lief aber weiter mit nach vorne. Behnke legte den Ball dann etwa einen Meter vor dem Strafraum zu Bücke zurück, die nahm ihn kurz an und schweißte ihn dann rechts unten ins Eck. Es war schon der dritte Saisontreffer der Verteidigerin. „Ich freue mich da natürlich sehr drüber. Mein Saisonziel war es, mehr Tore zu schießen als im letzten Jahr. Das habe ich jetzt schon geschafft“, so die Vize-Kapitänin. Leider war dies an diesem Tag aber einer der wenigen Gründe zur Freude. Zum einen gab es leider erneut sehr viele Provokationen und Nickligkeiten auf dem Platz, hier und da wurde wieder mal versucht nachzutreten, aber dieses Mal blieben unsere Mädels ruhig und ließen sich nicht darauf ein. Dennoch hatte Stralsund die besseren Torabschlüsse auf seiner Seite und auch, wenn Emma Börner bei uns im Tor einige der Tormöglichkeiten entschärfen konnte, konnte sie an diesem Tag auch nicht alles halten. Sieben der acht Stralsunder Treffer an diesem Tag fielen von außerhalb des Strafraumes. „Da müssen wir uns besser abstimmen. Wir müssen da sofort drauf gehen, so kann es natürlich nicht weitergehen“, bilanziert Lia Bücke. Krönung des gebrauchten Tages war dann auch noch die Verletzung von Emma, für die Enya Stolz ins Tor rücken musste. Emma geht es mittlerweile aber Gott sei Dank wieder gut. Durch das 1:8 endet die Hinrunde leider nicht sehr erfolgreich, doch kommende Woche in Schwerin erhoffen sich die Mädels schon wieder Besserung.
Das erhoffen sich im Übrigen auch unsere Verbandsligafrauen. Die hatten am Sonntag mal wieder ein Heimspiel und trafen auf den 1. FC Neubrandenburg. Zurück zu altem Glanz scheint das Motto der Mädels aus der Vier-Tore-Stadt zu sein. Seit diesem Jahr sind sie wieder mit einem Team in der Verbandsliga vertreten. Nach dem Abstieg des Rostocker FC aus der Regionalliga, sind einige Spielerinnen zurückgekehrt und natürlich auch noch wahnsinnig eingespielt. Das sollte sich auch in diesem Spiel zeigen, auch wenn es ein wenig dauerte, bis Neubrandenburg das erste Mal erfolgreich war. Nach knapp einer Viertelstunde gingen die Gäste in Führung, erhöhten bis zur Pause noch auf 4:0. „Das war schon verdient, weil Neubrandenburg enorm viel Druck ausgeübt hat und ein Team mit viel Biss und Gier hat. Sie haben uns auseinandergenommen“, musste Trainerin Lisa Cziborra feststellen. Die Leistung unserer Mädels kam leider nicht an die aus dem Spiel beim F.C. Hansa heran, der Schwung konnte nicht mitgenommen werden. Mit der dortigen Performance wäre es an diesem Tag vielleicht möglich gewesen hier und da noch etwas Schadensbegrenzung zu betreiben. Stattdessen gab es viele Unsicherheiten und einige waren vielleicht auch von der Aggressivität und dem Zusammenspiel Neubrandenburgs beeindruckt. „In der Halbzeit hatten wir uns vorgenommen, dass wir nochmal alles reinhauen und nicht viele Tore zulassen. Am Ende haben die beiden Treffer gleich nach Wiederanpfiff aber sofort dazu geführt, dass wir den Mut verloren haben“, gestand Cziborra ein. 0:10 war der Endstand, ein Ergebnis, das schmerzt. Positiv bleibt zu erwähnen, dass die Mädels nicht aufgaben. Sie sind allerdings in einem Prozess, der noch einiges an Zeit braucht. In der nächsten Woche geht es mit einem weiteren Heimspiel schon weiter. Auch die Erste trifft dann auf den FSV 02 Schwerin, allerdings im Volksstadion. Kommt ab 13 Uhr vorbei und helft uns beim Turnaround!