Am vergangenen Freitag ging es für unser Kleinfeldteam der Frauen ins nächste Testspiel. Nur eine Woche nach der Teilnahme am namhaft besetzten Peuler Deerns Cup, ging es nun gegen Rot-Weiß Trinwillershagen, das ab der kommenden Saison in der Verbandsliga starten wird. Wegen einer verschlafenen Anfangsphase, sollte das Endergebnis deutlich werden.
„Trinwillershagen ist schon eine Hausnummer. Die sind nicht einfach, sind zurecht in die Verbandsliga hoch. Die haben Talent. Zu Anfang fehlte bei uns ein wenig die Spannung und der Fokus. Das muss ich vielleicht auch ein bisschen auf meine Kappe nehmen. Die Höhe der Niederlage war wegen der ersten 20 Minuten, wo wir klassisch ausgekontert wurden“, bilanzierte Noch-Trainer Lucas Passvogel. Gleich fünf Gegentreffer kassierte das Team in der Anfangsphase und geriet so natürlich bereits uneinholbar in Rückstand, sodass das Ergebnis schnell zur Nebensache wurde. Ein besonderes Spiel sollte es trotzdem sein, speziell für Jule Krakow, die an dem Tag Geburtstag feierte und als Dank für ihre Arbeit auf und neben dem Platz, und künftig auch offiziell im Mannschaftsrat, für dieses Spiel die Kapitänsbinde überreicht bekam. „Das war eine absolute Ehre. Ich habe zwar gemerkt, dass ich dafür vielleicht nicht die beste Wahl wäre - zu leise und von vorne hat man einfach nicht so den Überblick - aber es war eine echt tolle Erfahrung“, so die Offensivspielerin. Die nun 23-Jährige fühlte sich dadurch auf jeden Fall auch mutiger und übte ihre Führungsrolle gut aus. „Es war schon ein richtig cooles Gefühl, da als erste auf den Platz zu gehen, mit dem Schiri zu kommunizieren und zu hören, wie die Gegnerinnen rufen, dass die Kapitänin gedeckt werden solle und dann zu merken, dass man selbst gemeint ist“, so Krakow weiter.
Nach dem mäßigen Beginn stabilisierte sich unser Kleinfeldteam aber mit zunehmender Dauer immer mehr und kreierte vor allem auch viele und gute Chancen. Insbesondere Ricarda Mumm kam immer wieder zu guten Tormöglichkeiten, ließ diese aber liegen. „Vor allem bei der zweiten Chance, richtig schön mit Picke“, lachte sie in der Halbzeitpause. Passvogel sah darin aber durchaus auch Positives. „Ricarda hatte sehr viele Chancen, sie waren also da, wir hätten also auch mehr Tore schießen können. Die hätten teilweise drin sein müssen. Wenn das passiert wäre, hätte das Spiel auch nochmal anders ausgehen können, da müssen wir konzentrierter sein. Aber wenn dann am Ende eine Verteidigerin mit dem Ball vor dem Tor steht, ist das ja immer schwierig“, so der Trainer augenzwinkernd. Aber auch Defizite wurden nochmal deutlich. So sei man noch zu abhängig von gewissen Spielerinnen, sodass ein Fehlen dieser noch nicht kompensiert werden könne. Hier müsse man noch mehr daran arbeiten, dies als Team aufzufangen und vor allem in der Defensivarbeit mehr zu malochen. „In der zweiten Halbzeit haben wir unser Spiel aufgezogen, das war viel viel besser. Darum abhaken, weitermachen und in der Defensive nochmal stabiler werden. Wir haben in der Saison viele Tore geschossen, aber auch über 20 Gegentore bekommen, das müssen wir reduzieren wie Usedom, so wird man Meister“, sagt Passvogel.
Trotzdem ein schöner Geburtstag
Auch für Jule fühlte sich das Spiel zu Beginn noch etwas komisch an. In der Besetzung hatte das Team noch nie zusammengespielt. Für einige Spielerinnen war es das Debüt in unserem GFC-Trikot, wieder andere kamen nach langer Pause zurück oder spielten auf ungewohnten Positionen. „Da hat meiner Meinung nach das Zusammenspiel in den ersten Minuten gefehlt. Dazu kam, dass die Frauen aus Trinwillershagen echt schnell waren und auch technisch stark und uns so in besagten ersten Minuten überlaufen haben“, sagt Krakow, fügt aber an: „Trotzdem hat es wirklich Spaß gemacht und wir haben immer besser ins Spiel gefunden. Wenn wir daran anknüpfen und noch an einigen Punkten, wie der Kommunikation, arbeiten, dann kann das wieder eine echt gute Saison werden.“ Für sie war es also trotz der letztlich klaren 1:7-Pleite ein schöner Geburtstag.
„Fußball ist einfach immer toll und wenn ich spielen kann, dann spiele ich. Dass wir ausgerechnet an meinem Geburtstag ein Testspiel hatten, fand ich tatsächlich ziemlich cool. Wie kann man so einen Tag besser verbringen als mit Fußball und Menschen, die man gerne hat? Und das Team war auch echt lieb und hat mich sogar mit einem Geburtstagslied empfangen“, freut sich Jule. Noch mehr freuen wird sie sich daher, dass das nächste Testspiel schon am kommenden Freitag stattfindet. Um 18 Uhr ist dann der Grimmener SV zu Gast in unserem Volksstadion. Da möchte das Team es natürlich besser machen. Und wie das geht, weiß Lucas Passvogel genau: „Nicht so viel experimentieren, wie ich es getan habe. Am Anfang eine Struktur haben und aus der Sicherheit heraus aufbauen. Einfach bisschen defensiver agieren, als ganzes Team dort mehr arbeiten. Und wir müssen noch mehr Chancen kreieren, dann fallen auch mehr Tore.“