Erste Frauen schreiben Geschichte
Der 1. FC Neubrandenburg war für eine lange Zeit das Aushängeschild des Frauenfußballs in Mecklenburg-Vorpommern. Auch, wenn die Rostocker Vereine in den letzten Jahren ein wenig vorbeigezogen waren und es generell nicht mehr ganz so rosig in der Vier-Tore-Stadt läuft, blieb der FCN noch immer ein großer Name, der immer oben mitspielte und vor allem auch unsere Verbandsligistinnen weitestgehend im Griff hatte. Noch nie gelang es unseren GFC-Frauen die Neubrandenburgerinnen zu schlagen, das Remis im April dieses Jahres war aber schon ein kleiner Vorbote zu dem, was am Sonntag passieren sollte. Gleich zwei Mal innerhalb von sechs Tagen sollte es zum Duell zwischen unserem GFC gegen den FCN kommen, zunächst in der Liga, kommende Woche im Pokal. Mit drei Punkten Vorsprung gingen unsere Mädels entsprechend mit einer guten Portion Selbstvertrauen in die erste der zwei Partien und erarbeiteten sich schnell ein paar Chancen. Sowohl Paula Falk aus recht spitzem Winkel, als auch Carolin Fredrich per Weitschuss scheiterten jedoch in der Anfangsphase. Es entwickelte sich darauf eine eher taktisch geprägte Partie, in der unsere ersten Frauen die Kontrolle hatten, die ganz großen Chancen aber ausblieben. Etwas Glück hatten sie kurz vor der Pause bei einem Pfostentreffer der Gäste, so blieb es beim 0:0.
In der Pause war das Trainerteam weitestgehend zufrieden, hier und da wurden noch ein paar kleine Anpassungen vorgenommen. Kurz nach dem Wiederanpfiff durfte dann auch schon gejubelt werden. Carolin Fredrich probierte es in der 47. Minute erneut aus der Distanz und der Ball flog über die chancenlose Neubrandenburger Keeperin ins Netz. Diese Führung brachte noch mehr Sicherheit in die Reihen unseres GFC und defensiv wurde kaum noch etwas zugelassen. Das Spiel fand fast durchgängig in der Hälfte der Neubrandenburgerinnen statt. Unsere Frauen waren clever, versuchten die Hektik rauszunehmen und bauten immer wieder überlegt ihre Angriffe auf. Dennoch war die Führung knapp und so bestand weiterhin die Gefahr, dass der FCN eine Unachtsamkeit ausnutzen würde. Rund eine Viertelstunde vor dem Abpfiff nahm uns Paula Falk auch diese Sorge.
Wie schon in der ersten Hälfte kam sie über die linke Seite und zog in die Mitte. Aus spitzem Winkel versenkte sie dabei den Ball zum 2:0 und machte damit den Deckel drauf. Im Anschluss daran hatte unser GFC noch Chancen, um zu erhöhen. Die eingewechselten Laura Wichmann, Lia Bücke und Jamie Riebe hatten noch ein paar gute Gelegenheiten, es sollte aber beim 2:0 bleiben. Mit dem allerersten GFC-Sieg über Neubrandenburg schrieben unsere Mädels also Geschichte, wie Trainer Steven Oklitz nach dem Spiel sagte, festigten als beste Offensive den zweiten Tabellenplatz und schafften damit eine gelungene Generalprobe für das Aufeinandertreffen am Samstag im Landespokalviertelfinale.
Doppelter Last-Minute-Schock für unsere C-Juniorinnen
Bereits am Freitagabend kam es zum Flutlichtspiel für unsere U15-Mädchen. In der Landesliga empfingen unsere C-Juniorinnen die TSG Neustrelitz und wollten im ersten Ligaspiel seit einem Monat natürlich den ersten Heimsieg einfahren. Zu Beginn tasteten sich beide Teams noch ab, mit dem Führungstreffer der Gäste nach einer Viertelstunde zündeten unsere Mädels dann aber den Turbo. Anika Hanke nutzte ihre starke Technik und Schnelligkeit, um postwendend den Ausgleich und nur wenig später auch den Führungstreffer zu erzielen. Unsere C-Mädchen waren fortan spielbestimmend und hatten eigentlich alles im Griff. Lena Rosenfeld erzielte fast folgerichtig das 3:1 nach 24 Minuten. Leider verließ unsere Mädels gegen Ende der Halbzeit jedoch ein wenig die Konzentration und die Abläufe stimmten nicht mehr so ganz. Dies nutzte Neustrelitz eiskalt aus, erzielte zunächst den Anschlusstreffer und drehte die Partie mit zwei Toren in der letzten Minute noch komplett auf 3:4. Dies war zwar ein Rückschlag für unser Team, es fand aber die richtige Antwort.
Direkt nach Wiederanpfiff traf Lara Timm zum erneuten Ausgleich. Danach drückten unsere Mädels und gingen durch den dritten Treffer von Anika Hanke erneut in Führung. Neustrelitz fiel nicht sonderlich viel ein und so standen alle Zeichen auf Sieg. Isabel Lemke und Skadi Zschieschang hatten sogar noch mit einer Doppelchance die Gelegenheit den Deckel drauf zu machen, jedoch verließen sie ein wenig die Nerven. Gegen Ende der Partie ließen sich unsere U15-Mädchen dann nochmal etwas zu sehr nach hinten drängen und wurden in der letzten Minute erneut bestraft. Das 5:5 durch die Gäste war der Schlusspunkt auf diese rasante Partie, in der das Ergebnis aufgrund des Spielverlaufs zwar ärgerlich war, aber dennoch als Punktgewinn gewertet werden dürfte. Als Verlust dürfte jedoch die Verletzung von Mittelfeldmaschine Lena Rosenfeld gelten, der wir an dieser Stelle nochmals gute Besserung und eine schnelle Genesung wünschen!
Dritte Frauen verlieren Schlammschlacht
Wer hätte das gedacht? Als unsere dritten Frauen sich am Sonntag auf den Weg nach Kirchdorf machten, war der Sieg gegen den punktlosen Tabellenletzten natürlich eingeplant, insbesondere nachdem dies unseren zweiten Frauen vor einigen Wochen recht leicht gelang. Der viele Regen hatte den Platz jedoch zu einer Matschwiese werden lassen und so war an technisch hochwertigen Fußball an diesem Tag nicht zu denken. Vieles lief über Zufälle und ein Stück weit Glück und so waren es zwei Teams, die sich auf dem Geläuf gleichermaßen zurechtfinden mussten. Unsere Dritte war aber dennoch das überlegene Team und erspielte sich einige Gelegenheiten. Kirchdorf-Torhüterin Gina Szafran erwischte allerdings einen absoluten Sahnetag und hielt ein ums andere Mal sehr stark. Auf der anderen Seite waren die Gastgeberinnen eisekalt und trafen zwei Mal gegen unsere Aushilfstorhüterin Cindy Schubert. Kurz vor der Pause verkürzten wir mit dem ersten GFC-Tor von Neuzugang Anneke Leisner, ein weiterer Treffer fiel leider zunächst nicht.
In Hälfte zwei kam unser Team sofort sehr energisch aus der Kabine und drängte ab der ersten Sekunde auf den Ausgleich. Erneut war Szafran aber fast übermenschlich gut und verhinderte jeden Gegentreffer. Stattdessen nutzte Kirchdorf unsere dann etwas offenere Defensive erneut gut aus, schlug sehr gute Steilpässe nach vorne und überwand unsere Torhüterin so innerhalb von drei Minuten gleich drei Mal. Besonders bitter war hierbei das 1:4 aus unserer Sicht, als der Ball vor Cindy in den Match aufsetzte, ihr ins Gesicht sprang und von da ins Netz. Den Ballabdruck aus Matsch hatte Schubert noch eine Weile im Gesicht. Nach dem 1:5 machte unser Team aber weiter unaufhörlich Druck und kam durch zwei starke Tore von Rike Hoefs, die in erster Linie über den Willen erzielt wurden, nochmal auf 3:5 heran. Die ganz klaren Gelegenheiten das Spiel nochmal komplett zu drehen, blieben jedoch aus, sodass die Gastgeberinnen mit dem 6:3 in der 73. Minute den Deckel drauf machten und sich bei den Fans endgültig Ekstase breitmachte. Somit holte Traktor in dem Spiel, das als Schlammschlacht von Kirchdorf in Erinnerung bleiben wird, den ersten Dreier der Saison, während unsere dritten Frauen das Ergebnis aber auch recht gut einordnen können.