Einfach genießen! #GFCFCH
Es wird von vielen als das vorgezogene Finale betrachtet. Natürlich freut es uns, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern mittlerweile als so stark angesehen werden. Das ist ein Ruf, den wir uns über die letzten zehn Jahre hart erarbeitet haben. Darum sollten wir am Samstagnachmittag auch alles aus diesem Topspiel aufsaugen – insbesondere die Atmosphäre – und diesen Tag einfach genießen! Allerdings sollten wir dabei auch auf dem Boden bleiben. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze und wir erinnern uns noch schmerzlich an Ueckermünde vor zwei Jahren. Ein höherklassiger Club ist niemals gegen das Pokalaus gefeit. Das gilt übrigens auch für diese Partie!

Ausgangslage – Der Underdog
Fast genau sieben Jahre, oder anders gesagt 31 Spiele, ist es nun her, dass unser Greifswalder FC im Landespokal mal auf einen höherklassigen Club getroffen ist. Auch damals war es Hansa Rostock. Mit 0:4 unterlagen wir – ebenfalls daheim. Seitdem ist eine ganze Menge passiert. Die Rostocker, damals wie heute Drittligist, haben sich als Verein stabilisiert und hatte kürzlich sogar mal wieder drei Jahre in der 2. Bundesliga verbracht. Unser GFC hat sich kontinuierlich gesteigert, ist vom Verbandsligisten zu einem ernstzunehmenden Regionalligisten gereift und für eine gewisse Zeit stand im vergangenen Spieljahr sogar die Möglichkeit im Raum, dass beide Vereine in dieser Saison in der gleichen Liga antreten würden. Es ist eine neue Zeit und nicht mit den bisherigen Pflichtspielduellen zu vergleichen. Dennoch bleiben wir hierbei natürlich ganz klar der Underdog.
F.C. Hansa Rostock – Einer der Besten
Zwei Siege, vier Remis und fünf Niederlagen – der Saisonstart war für Hansa Rostock vieles, aber bestimmt nicht zufriedenstellend. Entsprechend zog man auch die Konsequenzen und trennte sich von Trainer Bernd Hollerbach, installierte Daniel Brinkmann. Installation abgeschlossen, der Neue liefert. Die Brinkmann-Tabelle zeigt, unter dem 39-Jährigen ist Hansa ein Aufstiegskandidat. In der Zeit fehlen Hansa zu dem besten Team in dieser Zeit, Dynamo Dresden, drei Punkte und das mit einem Spiel weniger. Nach Hollerbachs letztem Spiel war Hansa Drittletzter. Die Entscheidung, sie war goldrichtig. Unser Gegner am Samstag ist also eines der stärksten Teams der 3. Liga und wir müssen uns auf einiges gefasst machen!
Im Rampenlicht – Adrien Lebeau
„Er ist aktuell der Mann der Stunde“, sagte ein GFC-Mitarbeiter, der kein Hansa-Spiel verpasst, auf Nachfrage. Niemand ist zurzeit so gut in Form wie der Neuzugang von Stade Brest. Der 25-Jährige ist einer der wichtigsten Bestandteile in der Hansa-Offensive, war in den letzten drei Spielen an drei Treffern direkt beteiligt, belebt aber zudem mit seiner Spielweise und Kreativität das Angriffsspiel des Drittligisten. Neben der Erfahrung in der 3. Liga für u.a. Hansa Rostock hat der in Metz geborene Franzose bereits Spiele in der Ligue 1, also Frankreichs höchster Spielklasse, auf dem Buckel. Sieben Mal kam er dabei auch im vergangenen Jahr zum Einsatz, als er mit Stade Brest am Ende den dritten Platz erreichte und damit die Qualifikation für die Champions League schaffte. Ein Mann von Welt möchte man fast sagen, auf jeden Fall aber, wie der GFC-Kollege sagte, der Mann der Stunde. Und damit müssen wir ganz besonders auf ihn aufpassen.
Fun Fact – Auf zum halben Dutzend
Für Soufian Benyamina ist das Spiel gegen seinen Ex-Verein Hansa Rostock ein ganz besonderes. 2015 wechselte er zur Kogge und blieb dem Verein drei Jahre treu. Unser Soufi hat jedoch nicht nur für Rostock in der 3. Liga gespielt und entsprechend ist er Duelle mit Hansa ja im Prinzip sogar gewohnt. Und seine Bilanz lässt sich sehen! Von neun Partien konnte er fünf gewinnen, also mehr als die Hälfte! Zudem gab es zwei Remis und zwei Niederlagen. Verloren hatte er mit Stuttgart II und Wehen Wiesbaden, jedoch vor seinem Wechsel nach Rostock. Seit er Hansa verlassen hat, hat er entsprechend nie mehr gegen seinen Ex-Verein verloren. Und jetzt kommts, er hat auch noch in jedem der Spiele danach getroffen! Okay, es waren nur zwei, aber immerhin mit dem späteren Absteiger VfB Lübeck gegen den damaligen Aufsteiger. Mit dabei war auch der Treffer am letzten Spieltag, der den Traum von der 2. Liga für Hansa auch hätte begraben können. Das heißt: Bei aller Verbundenheit, wehtun kann er den Rostockern trotzdem! Insgesamt traf er in seiner Karriere fünf Mal gegen den FCH. Wir hätten nichts dagegen, wenn er das halbe Dutzend vollmacht!