Der Erfurt-Fluch hält weiter an
Auch im siebten Aufeinandertreffen hat es unser Greifswalder FC nicht geschafft Rot-Weiß Erfurt zu besiegen. Stattdessen unterlag der GFC in der Thüringer Landeshauptstadt mit 2:3. Für den neutralen Zuschauern war es angesichts vier roter Karten, fünf Toren und Spannung bis zur letzten Sekunde ein echtes Spektakel.

Mit Benyamina, Eglseder, Hoffmann, Tomety-Hemazro, Daedlow, Vogt und Strietzel fehlten sieben Spieler im Kader von Trainer Zschiesche.
Lange dauerte es nicht, bis unser Team in Rückstand geriet. Eine Kombination durch die Greifswalder Defensive reichte, um Ugondu freizuspielen, der den Ball ins leere Tor einschob (4.). Erfurt blieb auch weiter dominant, vom GFC kam offensiv so gut wie nichts Gefährliches nach vorne. Aboagye hätte nach 20 Minuten für die Hausherren erhöhen können, doch sein Schuss rauschte knapp am Jakubov-Tor vorbei. Rot-Weiß war schwer zu stoppen – wenn dann nur mit Fouls. Und so war es auch ein Standard, der das 0:2 aus Sicht unserer Mannschaft herbeiführte. Ein Freistoß landete in der Mauer, den Nachschuss wehrte Jakubov zur Seite ab, wo Moritz einlief und vollstreckte (32.). Wenig später war Jakubov auf dem Posten und verhinderte noch Schlimmeres (37.).
Der erste Abschluss unseres Teams kam erst in der 43. Minute, der Freistoß-Versuch von Bokake Bolufe flog allerdings über das Tor.
Viel nahm sich das Team dann für Durchgang zwei vorn, um drei Minuten nach Wiederbeginn direkt den Nackenschlag zu bekommen. Im Zweikampf mit Aboagye sprang der Ball aus kürzester Distanz irgendwie von Kaizers Körper an den Arm und dann ins Toraus. Alle rechneten mit einem Eckstoß, doch plötzlich zeigte die Schiedsrichterin auf den Punkt. Awoudja bedankte sich für das Geschenk und traf zum 3:0. Es sah danach aus, als ginge es nur noch um die Höhe des Ergebnisses.
Doch plötzlich kippte das Spiel. Hüther flankte auf Atilgan, der den Ball volley ins Tor knallte – 1:3 (53.). Und es ging weiter: Aboagye foulte Richardson und sah die rote Karte (56.). Wenig später flankte Farr einen Ball vor das Tor, RWE-Torwart Otto kam nicht richtig ran und so schob Atilgan zum 2:3 ein (65.). Auf einmal war alles wieder drin! Nur zwei Minuten später das nächste Ding! Wolf sah nach wiederholtem Foul die gelb-rote Karte, obendrein flog auch noch der Torwarttrainer mit rot vom Platz. Der GFC also fortan mit zwei Mann mehr.
Doch Erfurt nahm ab diesem Moment das Tempo bei jeder Möglichkeit raus. Abstöße dauerten länger und auch Einwürfe wurden regelrecht zelebriert. Dazu standen die Thüringer logischerweise tief in der eigenen Hälfte und so kamen keine Lücken auf. Als sich die Erfurter in der siebten Minute der Nachspielzeit mal befreiten, zog Vierling das taktische Foul und flog mit gelb-rot ebenfalls vom Platz. Eine letzte Möglichkeit sollte es für den GFC aber noch geben: Ein langer Ball, der von Günay im Strafraum verlängert wurde, landete von einem Erfurter Oberschenkel fast im Tor. Es war die letzte Chance in einer wilden Partie.
FC Rot-Weiß Erfurt – Greifswalder FC 3:2 (2:0)
Rot-Weiß Erfurt: Otto – Moritz, Ikene, Awoudja, Caciel (90.+2 Felßberg), Wolf, Fehler (71. Adesida), Ugondu (71. Dehl), Santana Soares (90.+8 Uzun), Aboagye, Boboy
Greifswalder FC: Jakubov – Farr, Kaizer, Eder (79. Lämmel), Wagner – Richardson, Vierling, Hüther – Ndualu (46. Günay), Atilgan (71. Harz), Bokake Bolufe (90. Memaj)
Tore: 1:0 Ugondu (4.), 2:0 Moritz (32.), 3:0 Awoudja (49./Elfmeter), 3:1, 3:2 Atilgan (53., 65.)
Zuschauer: 6.462
Schiedsrichter: Franziska Wildfeuer