B-Mädels mit Kantersieg zum Abschluss
Am vergangenen Wochenende fand die erste Verbandsliga-Saison unserer B-Mädchen ihr Ende. Zum Abschluss trafen sie nochmal im heimischen Volksstadion auf die HSG Warnemünde. Sommerliche Temperaturen, Freitagabend, da war alles angerichtet für ein schönes Fußballfest. Und genau das sollten die anwesenden Zuschauer auch geboten bekommen. Ein kleiner Fanblock, vermutlich zu großen Teilen aus befreundeten Kandelinern bestehend, feuerte unsere Mädels an und die stürmten entsprechend nach vorne. Nach ein paar kleineren, vergebenen Möglichkeiten klingelte es in der achten Minute dann doch das erste Mal. Passenderweise war es Paula Falk, die den Reigen eröffnen sollte. Falk war zu dieser Saison zu unserem GFC gestoßen und erzielte auch am ersten Spieltag schon das erste Saisontor für unsere Mannschaft. Auch im Anschluss daran bewies sie ein ums andere Mal ihre Klasse und avancierte zu einer sehr wichtigen Stütze in der Mannschaft. Sie wird das Team aus Altersgründen in Richtung unserer ersten Frauen verlassen, entsprechend emotional war dieses Spiel auch für sie.
Passend ging es weiter. Einige Ecken waren bereits in den Strafraum geschlagen worden und es war erkennbar, da hatten sich zwei was ausgedacht. Nach zwölf Minuten klappte es dann endlich. Rike Hoefs fand in der Mitte Dauerbrennerin Lia Bücke, die den Ball zum 2:0 über die Linie prügelte. Auch mit Lia hatte es da die Richtige getroffen. Erst seit etwas mehr als einem Jahr spielt sie Fußball und hatte sich über das Jahr unfassbar gut entwickelt, beim 4:4 gegen Schwerin bereits den Ausgleich in allerletzter Sekunde erzielt und nun ihren zweiten Saisontreffer nachgelegt. Ein Vorbild in Sachen Einsatz, Motivation und der Gier nach Verbesserung. Sie belohnte sich hier endlich mal für all die Arbeit, die sie jede Woche in ihr Training und ihre privaten Extra-Einheiten steckt.
Spätestens danach war der Bann gebrochen und alles lief wie am Schnürchen. Die Mädels von Sandra Gutmann-Tank legten sich ihre Gegnerinnen gut zurecht und Rike Hoefs machte mit ihren Torvorlagen weiter. Sie schickte Paula Falk auf die Reise, die ihre Kaltschnäuzigkeit ein weiteres Mal unter Beweis stellte und den Ball überlegt ins Netz ballerte. Für sie war es sicherlich doppelt schön, hatte sie sich beim letzten Heimspiel gegen Neubrandenburg noch schwer verletzt und musste mit Krankenwagen abtransportiert werden. Jetzt durfte sie dann doch noch ein letztes Pflichtspiel mit ihrem Team absolvieren und lieferte nochmal ab, wie wir es von ihr gewohnt waren.
Paula Falk verabschiedet sich mit Fünferpack
Eine durfte dann aber in der Torschützenliste natürlich nicht fehlen. Wieder war es ein Eckball von Rike Hoefs, der für Gefahr sorgte. In der Mitte war es dieses Mal Kapitänin Enya Stolz, die sich einfach irgendwie in den Ball warf. Im Grunde kann sie das ja so gut wie keine andere. Und das funktionierte dieses Mal sogar so gut, dass sie den Ball mit dem Knie ins Tor drückte – 4:0. Der Fanblock explodierte natürlich nach dem Treffer der Kandelinerin.
An einem Sieg zum Saisonabschluss zweifelte inzwischen niemand mehr. Erst recht nicht, nachdem Paula Falk mit ihrem dritten Treffer, ein Weitschuss mit ihrem schwächeren linken Fuß, den 5:0-Halbzeitstand besorgte. Auch in der zweiten Hälfte ging es dann so weiter. Paula legte noch zwei weitere Tore nach und schien manchmal selbst nicht so ganz zu wissen, wie die Bälle immer wieder im Netz landeten. Dieser Fünferpack war nochmal ein klares Statement und ein schönes Abschiedsgeschenk für die 16-Jährige. In der Folge hatten auch einige andere Mädels nochmal Möglichkeiten. Emma Börner zum Beispiel, die immer mal wieder in aussichtsreiche Positionen kam, sich aber leider nicht belohnte. Nichtsdestotrotz sorgte sie wie gewohnt auf und neben dem Feld immer wieder für gute Laune, was sie auch so wahnsinnig wichtig für dieses Team machte.
Wichtig ist auch Anni Ziesemer geworden, die eine unfassbare Entwicklung durchmachte und in diesem Jahr einen wahnsinnig großen Schritt gemacht hat. Dank ihr und auch dank Emelie Kuschel im Tor sollte hinten am Ende die Null stehen. Unsere Torhüterin blieb über die gesamte Spielzeit hellwach und ließ nichts anbrennen. Auch sie wird die Mannschaft aufgrund ihres Alters verlassen und hoch in ein Frauenteam gehen. Für die letzten Minuten des Spiels wurde Paula Falk dann nochmal eine ganz besondere Ehre zuteil. Enya Stolz verletzte sich leider und zog sich eine Wadenzerrung zu, musste daher ausgewechselt werden. So wanderte die Kapitänsbinde in ihrem letzten Pflichtspiel an den Arm von Falk.
Tiffany Dankwardt und Katharina Heyn bekamen in der Folge auch weitere Spielzeit. Sie stießen erst während der Saison zum Team und für sie war es entsprechend nochmal sehr wichtig für den Lernprozess. Leider fehlten aus terminlichen Gründen auch einige Spielerinnen. Alena Stechert zum Beispiel, die in ihrem jungen Alter bereits zeigte, dass sie in der Liga problemlos mithalten kann oder Svea Schwarzenholz, die positionstechnisch aushalf, wo sie gebraucht wurde. Auch Svea Brandhorst und Ilayda Bindal verpassten das Spiel leider, drückten aber sicher aus der Ferne die Daumen. Dass es letztlich nicht beim 7:0 blieb, daran hatte Rike Hoefs dann Schuld. Falk bedankte sich nochmal bei der emsigen Angreiferin für einige Vorlagen und gab ein paar zurück, sodass der Hoefs-Doppelpack den 9:0-Endstand besorgte. Genugtuung für Rike, die an dem Tag unbedingt treffen wollte und zuvor bereits ein paar Mal scheiterte. Mit Abpfiff war die Stimmung dann natürlich ausgelassen. Die Mädels bedankten sich bei ihren Fans für den Support und waren stolz auf ihre gezeigte Leistung und die Saison. Für alle, die daran beteiligt waren und es miterlebt haben, war es ein fantastisches Jahr und macht natürlich Lust auf mehr. Wir freuen uns schon auf die neue Saison und die Entwicklungen, die damit einhergehen werden.