Auf zum „Derby“-Sieg! #FCHGFC
Donnerstagabend, 19 Uhr, was gibt es für eine bessere Zeit? Normalerweise laufen dann Spiele in der Europa Conference League, wie KAA Gent gegen Breidablik UBK, die unbestritten eine starke Frauenmannschaft haben, uns im Herrenbereich jedoch trotzdem nicht unbedingt vor dem Kamin hervorlocken. Schon gar nicht bei der Kälte draußen aktuell. Da ist so ein hitziges MV-Derby schon eher was für uns. Aber sind wir doch mal für einen kleinen Moment ehrlich. Ist es wirklich ein Derby? Wird der Begriff nicht ein bisschen zu inflationär gebraucht in den vergangenen Jahren? Was ist nicht alles heutzutage ein Derby… Wir haben sicher unsere Rivalen hier im Land, Hansa ist es aus der Geschichte her gesehen sicherlich eher weniger. Wir freuen uns sehr, dass es in der Regionalliga Nordost zu einem MV-Duell kommt, wir würden sogar gerne noch viele mehr haben, denn unser Bundesland verdient es hochklassigen Fußball serviert zu bekommen. Und den darf es gerne am Donnerstagabend auch im Ostseestadion geben. Wir versichern, dass wir unseren Teil dazu beitragen!

Ausgangslage – Erst mal vorlegen:
Wie häufig kamen wir bisher in den Genuss vorlegen zu können? Selten, das steht fest. Dieses Mal sind wir aber wirklich in einer äußerst komfortablen Ausgangslage. Wir eröffnen gegen Hansa Rostock II den 11. Spieltag der Regionalliga Nordost 2023/2024 und sind in den Top-5 Ligen Deutschlands an dem Tag das einzige Spiel. Die Nation wird also genau hingucken, was wir an dem Tag im Ostseestadion fabrizieren, denn die Partie wird auch live übertragen werden. Also, die besten Voraussetzungen mal ordentlich Werbung für uns zu machen! Mit einem Sieg wären wir für zwei Tage mindestens Tabellenführer, denn Energie Cottbus kann erst dann ab 16 Uhr nachziehen. Die treffen dann aber auf Carl Zeiss Jena, dass sich ein wenig zu stablisieren zu haben scheint. Außerdem empfängt am Samstag bereits um 13 Uhr der Berliner AK den ZFC Meuselwitz.
Am Freitag um 19 Uhr gibt es zwei richtig heiße Duelle, wenn die Plätze 3 bis 5 ihre Partien absolvieren. Rot-Weiß Erfurt hat Heimspiel, kann mit einem Sieg an Tabellennachbar Babelsberg 03 wieder vorbeiziehen. Außerdem bekommt es unser Verfolger BFC Dynamo „Auswärts“ mit der zuletzt strauchelnden Zweitvertretung von Hertha BSC zu tun. Nur drei Punkte sammelte die Hertha in den letzten sechs Ligaspielen, darunter gab es die krachende 2:5-Klatsche in unserem Volksstadion. Außerdem empfängt am Freitag der Chemnitzer FC den FSV Luckenwalde und kann an der Wundertüte der Liga vorbeiziehen. Am Sonntag muss dann Lok Leipzig um 13 Uhr zu Viktoria Berlin und zeitgleich trifft der FSV Zwickau auf die VSG Altglienicke. Den Abschluss um 16 Uhr machen dann Chemie Leipzig und der FC Eilenburg.
Unser Team – Die Kapelle wird voller:
Das Lazarett, es lichtet sich. In der letzten Woche dachten wir noch, dass Guido Kocer es bis zum Pokalspiel in Malchow nicht packen würde. Aber denkste! Er wurde doch noch wieder fit und bekam sogar mit seiner Einwechslung ein paar Minuten Spielzeit. Auch Flynn Schönmottel ist wieder genesen, könnte theoretisch wieder mitmachen. Moritz Rosenberg könnte da schon der nächste, von den Langzeitverletzten sein, der den Anschluss schafft. Leider wird es aber noch nicht für das Spiel gegen seinen Ex-Club reichen. 26 Spiele hatte er in der Oberliga für Hansa II gemacht, dabei gegen unseren Greifswalder FC damals sogar mal einen Platzverweis bekommen. Ein bisschen war die Hoffnung ja da, dass er dort sein Comeback geben würde, aber da gehen wir natürlich lieber auf Nummer sicher!
Leider immer noch nicht dabei ist Jannik Bandowski. Der Linksverteidiger wird weiter schwer vermisst, ebenso wie Stürmer Abu Bakarr Kargbo. Recht frisch nicht mit im Kader stehen wird wohl Innenverteidiger Oluwatobiloba „Tobi“ Adewole. Der US-Amerikaner ist leider krank geworden und wird mit seiner Robustheit, Körperlichkeit und Kopfballstärke fehlen. Ansonsten kann Trainer Lars Fuchs aber aus dem Vollsten schöpfen und sich sein bestmögliches Team zusammenbasteln. Es wird vermutlich von der Aufstellung her nochmal einige Änderungen geben im Vergleich zum Pokalspiel in der letzten Woche, aber das ist ja normal. Wir sind gespannt, welche elf Jungs sich nach der etwas kürzeren Trainingswoche für die Startelf empfohlen haben!
F.C. Hansa Rostock U23 – Der Zug hat keine Bremse:
Zweite Mannschaften sind ja immer etwas Besonderes. Man kann sich nie zu 100% darauf vorbereiten, was auf einen zukommt, denn die Teams werden ja gerne mal durch Spieler aus der Profimannschaft ergänzt. Dabei geht es bei Hansas U23 mittlerweile auch schon relativ professionell zu. Durch den Aufstieg des Teams in unsere Regionalliga, wurde auch diese Abteilung wie schon die Profis der Kogge ausgegliedert. Das heißt allerdings nicht automatisch auch, dass die Spieler der U23 nun ebenfalls Profispieler sind. Viele von ihnen arbeiten noch nebenbei oder studieren, Fußball ist für sie eine Ergänzung. Umso mehr muss man natürlich die Leistung eines jeden Einzelnen anerkennen und kann den starken Aufstieg der letzten Saison gar nicht hoch genug hängen.
Wodurch lebt so ein Team? Sicherlich durch einzelne Spieler, die mit ihrer Klasse für den Unterschied sorgen können. Oder durch Traumtore, wie das von Sébastien Thill gegen Energie Cottbus. Aber Thill spielt mittlerweile ja gar nicht mehr bei Hansa, er ist nach Polen gewechselt. Und das zeigt ja auch so ein bisschen das Problem, Spieler kommen und gehen. Aber die Leute dahinter, die bleiben. Was für uns Kay Behrens ist, ist für die U23 von Hansa Günter „Günni“ Stoll. Und der weiß schon, wie er bei seinen Jungs für Stimmung sorgt. Es gibt wahrscheinlich weltweit keinen größeren Fan von Partyschlager-Ikone Mia Julia. Auf die Playlist, die am Spieltag bis in unsere Kabine dröhnen wird, können wir uns also schon mal vorbereiten.
Fun Fact – Nette Symbiose:
Wie eingangs gesagt, eine richtige Rivalität zwischen unserem Greifswalder FC und dem F.C. Hansa Rostock existiert gar nicht. Klar, es gab auch emotionale Duelle, allen voran das Pokalduell 2016/2017 als Verbandsligist gegen die Profis, das wir erst nach Elfmeterschießen verloren. Aber auch gegen die Zweite gab es brisante Spiele, wie das legendäre 4:3 im Volksstadion 2018/2019. Ansonsten koexistieren wir aber. Es gab immer wieder Wechsel zwischen beiden Clubs, immer wieder hatten wir Akteure mit Hansa-Vergangenheit im Kader, aktuell sind es sieben: Can, Farr, Rosenberg, Daedlow, Weilandt, Kocer und Benyamina. Seit 2019 gab es im Herrenbereich immer mindestens einen Transfer zwischen den Vereinen. Da können wir ja fast schon gespannt sein, wen wir da am Donnerstag auf dem Platz sehen, der sich dann vielleicht im kommenden Jahr unseren GFC anschließen wird.