Und wieder ein Neuer! Nach der schweren Verletzung von Adam Marczuk hat der Greifswalder FC reagiert und einen weiteren Torwart verpflichtet. Vom FSV Zwickau kommt Matti Kamenz an den Ryck! Matti war in der vergangenen Saison die Nummer zwei beim Drittligisten, bekam aber auch drei Einsätze. Zu wenige, möchte man sich als Schlussmann weiterentwickeln. „Ich hatte in den letzten vier Jahren vielleicht zehn Spiele. Ich glaube für einen Torhüter ist es besser eine komplette Saison in der Regionalliga zu spielen als drei Einsätze in der dritten Liga zu haben. Auf der anderen Seite hast du vielleicht ein höheres Trainingsniveau. Man muss das Beste daraus machen“, sagt der 23-Jährige. Entsprechend musste jetzt eine Veränderung her. Nichtsdestotrotz hat er seine Zeit in Zwickau durchaus genossen, wie zum Beispiel den emotionalen Klassenerhalt 2020. Damals unterlag das Team vier Spieltage vor Schluss in Münster und eigentlich war der Abstieg damit fast besiegelt. Gegen die Zweitplatzierten Braunschweiger musste ein Sieg her. „Wir kassierten damals in der 90. Minute das 1:2, das war sehr bitter. Aber wir haben das Spiel in der Nachspielzeit dann irgendwie noch in ein 3:2 gedreht. Das war sehr emotional, wenn auch leider ohne Fans wegen der Corona-Pandemie. Aber das war ausschlaggebend für den Klassenerhalt“, erzählt Kamenz.
Angefangen hatte Kamenz jedoch nicht beim FSV. Aufgewachsen ist er in einem Dorf in der Nähe von Spremberg, etwa eine halbe Stunde südlich von Cottbus. Die Begeisterung für den Fußball und speziell für das Torwartspiel gewann Matti vor allem durch seinen Papa, der ebenfalls spielte. Mit etwa sechs, sieben Jahren startete Kamenz beim SC Spremberg. Aber schon nach zwei Jahren ging es für ihn in die E-Jugend von Energie Cottbus. Dort war er als Kind dann auch großer Sympathisant des Clubs. „Ja natürlich. Ich durfte ab und an mit auflaufen. Und ein Mal, ich glaube 2008 war das, ging ich gegen Bayern München an der Hand von Gerhard Tremmel auf das Feld. Der hielt dann einen Elfmeter von Ribery und Cottbus gewann mit 2:0“, schwärmt Matti. Erst nach elf Jahren verließ er den Club in Richtung Zwickau. In den letzten Jahren hat er dann etwas mehr Abstand gewinnen können. Nichtsdestotrotz wird das Aufeinandertreffen in der kommenden Saison mit dem FC Energie Cottbus erneut etwas Besonderes für den Torwart. „Klar. Ich durfte ja auch mit Zwickau schon ein Mal in Cottbus spielen, das war schon was sehr besonderes und das wird es dieses Mal sicher auch sein. Aber generell ist die Liga super, wenn man sich die Gegner anguckt, da kann man sich eigentlich nur drauf freuen“, sagt Kamenz.
„Es hat sich einfach gut angefühlt“
Der Wechsel nach Greifswald kam nicht von ungefähr. Mit David Wagner haben wir in der Position unseres Geschäftsführers für den sportlichen Bereich einen alten Bekannten von Matti Kamenz. „Ja, Dave war in Zwickau Sportdirektor und war das auch, als ich dort hin gewechselt bin“, sagt Matti und fügt hinzu: „Er hat mich dann schon relativ zeitig angerufen, als klar wurde, für die Position wird jemand gebraucht. Dave hat mir dann von dem Verein und von dem Plan erzählt. Ich war dann schon mal da, habe die Trainer und die Leute kennengelernt. Da habe ich die Entscheidung dann schnell für mich getroffen. Es hat sich einfach gut angefühlt und als meine Freundin auch noch das ‚Go‘ gegeben hat, war eigentlich alles klar“, beschreibt Matti Kamenz den Entscheidungsprozess. Da der Wechsel für ihn persönlich recht früh feststand, konnte er sich natürlich auch zeitig nach einer Wohnung umsehen. Vor etwa zwei Wochen sind er und seine Freundin bereits in unsere wunderschöne Universitäts- und Hansestadt gezogen. „Wir haben uns schon ein wenig umgesehen, die Innenstadt und den Hafen kennengelernt. Es ist eine sehr junge Stadt, der erste Eindruck ist sehr positiv“, so Kamenz. Entsprechend war er natürlich auch bei unserem Aufstiegsspiel gegen Hertha 03 Zehlendorf im Stadion. Er erlebte den Westplatz als einen echten Hexenkessel. „Das war richtig cool. Natürlich komplett anders, als ich es jetzt gewohnt war, aber die Zuschauer haben den Platz zum kochen gebracht. Es hat Spaß gemacht, ich habe mitgefiebert und die Jungs haben das echt gerockt“, so Kamenz. Die Woche davor hatte er schon mittrainieren dürfen und entsprechend auch die Mannschaft ein wenig kennengelernt. Von den Jungs war er begeistert. Aber auch seinen Konkurrenten um den Platz im Tor, Mika Schneider, hat er so natürlich schon gesehen. Den Kampf um die Nummer eins nimmt Kamenz an. „Ich bin natürlich gekommen um zu spielen, was ich die letzten Jahre nicht so konnte. Es ist mein Ziel die Nummer eins zu werden. Aber der Erfolg der Mannschaft steht über allem. Wir wollen den Klassenerhalt schaffen und eine möglichst gute Saison spielen“, sagt Kamenz abschließend. Wir hoffen alle, dass wir das packen und freuen uns riesig, dass du uns dabei hilfst, Matti. Willkommen beim Greifswalder FC!
Der Matti ist ein richtig guter Torwart! In Zwickau hatte er den starken Brinkies vor sich, aber wenn Matti einspringen musste hatte ich immer ein gutes Gefühl. Ich bin überzeugt das er Euch ein starker Rückhalt im Tor sein wird. Danke für die Zeit beim FSV und nur das Beste wünscht FSV-Uwe.