Der eingeschlagene Weg unseres Greifswalder FC ist klar: wir bauen auf unseren Nachwuchs und wollen ihn so gut es geht in die erste Herrenmannschaft integrieren. Mit Roland Kroos als technischen Direktor und Martin Schröder als Cheftrainer haben wir zwei Männer in den verantwortlichen Positionen, die bekanntermaßen für Nachwuchsarbeit stehen. Heute blicken wir mit den beiden auf ein paar verheißungsvolle Talente.
Perspektive für Einsätze
Mit Clemens Schröder wird ab dieser Saison ein Spieler zur ersten Mannschaft stoßen, der bereits im letzten Jahr dort mittrainiert hat und sogar schon mal Oberligaluft atmen durfte. Beim deutlichen 6:1-Erfolg gegen Hertha 03 Zehlendorf wurde er in der 70. Minute eingewechselt und war somit Teil eines historischen Sieges. „Clemens wollen wir weiter an das Team heranführen. Er hat eine sehr gute Dynamik und gute Athletik. Er bringt einiges mit und nun ist es an uns, dass wir es im Training mit ihm umsetzen können, sodass es für weitere Spiele reicht“, so Martin Schröder. Clemens ist als offensiver Außenbahnspieler gedacht.
Ein weiterer Kandidat für die erste Mannschaft ist Tom Zastrow. Für den 19-Jährigen steht aktuell eine Zeit der Entscheidungen an. Im August wird sich entscheiden, ob er ein duales Studium beginnen kann. Ist dies der Fall, wird die Zeit für das erste Herrenteam wohl nicht reichen. „Tom ist ein Greifswalder Jung, durch und durch. Er hat eine sehr gute Technik, allerdings hat er taktisch noch etwas Bedarf und muss dort ein wenig was dazulernen. Sollte das mit dem Studium nicht klappen, was wir ihm nicht wünschen, wäre er ein Kandidat für die erste Mannschaft, ansonsten wird es schwierig alles unter einen Hut zu bekommen“, erklärt Martin Schröder.
Im klaren Blickfeld
Einige Spieler sind noch nicht direkt für Einsätze in der Oberliga eingeplant, sollen aber schon an die erste Mannschaft herangeführt werden. Einer von ihnen ist Niklas Mieß. Niklas hat bereits in der vergangenen Saison unter Martin Schröder in der U19 überzeugt. „Er war immer sehr auffällig und hat seine Sache als zentraler Mittelfeldspieler super gemacht. Er hat gezeigt, dass er sehr spielintelligent ist. Er muss aber noch ein wenig torgefährlicher und selbstbewusster werden, er kann eigentlich noch viel mehr, hält sich aber ein wenig zurück. Darum soll er die erste Mannschaft schon mal kennenlernen“, analysiert Martin Schröder. Niklas wird daher bei den Herren mittrainieren, allerdings vorwiegend noch in der U19 zum Einsatz kommen.
Gleiches ist mit Colin Ogniwek geplant. Der Offensivspieler hat sich bei seinen bisherigen Stationen immer in den Vordergrund gespielt und fiel unserem Cheftrainer schon vor längerer Zeit auf. „Das erste Mal habe ich ihn in meiner Zeit beim Hamburger SV gesehen. Damals spielte er als U14-Spieler in der U15 von Neubrandenburg und wurde bei einem Turnier bester Spieler. Er ist ein klassischer Straßenfußballer, technisch super ausgebildet, bringt sehr viel Geschwindigkeit mit, egal ob mit oder ohne Ball“, so Martin Schröder. Colin stand früher sogar schon im erweiterten Kader der U15-Nationalmannschaft und soll nun wie Niklas Mieß erst mal in der U19 spielen, über das Training im ersten Herrenteam aber bereits an das Niveau herangeführt werden.
Auch Alexander Bröker ist bereits beim Training der ersten Herren mit am Start. Einsätze sind allerdings wegen seines Alters noch nicht möglich. Er wird ab der kommenden Saison zum jüngeren Jahrgang der U19 gehören, soll aber bereits mit den Torhütern unserer Oberligamannschaft trainieren. „Alex ist für uns eine Investition in die Zukunft. Wir sind sehr froh, dass er sich für uns entschieden hat. Wir haben ihm eine Perspektive aufgezeigt und die hat mit seinen Vorstellungen zusammengepasst. Nun wollen wir ihn schon mal langsam in das Torwarttraining im Herrenbereich miteinbeziehen, damit er die Gegebenheiten schon mal kennenlernt“, sagt Martin Schröder.
Hauptaugenmerk bleibt die Nachwuchsarbeit
Schon in den letzten Jahren haben es immer wieder Kicker aus unserem Nachwuchs in den Herrenbereich geschafft. Max Kruse rückte 2016 aus der U19 in die erste Mannschaft auf und sammelte in 34 Partien Spielpraxis, bevor es den mittlerweile 24-jährigen nach Thüringen zog. Dort studiert der Greifswalder Jung und kickt beim FC An der Fahner Höhe in der Südstaffel der NOFV-Oberliga. Aber Max war nicht das einzige Talent in den letzten Jahren. Julian Rüh ist seit Oktober 2018 zum Stammspieler gereift und ist nicht mehr wegzudenken. Auch Abwehrtalent Luca Klatt war auf dem Weg sich im Team festzubeißen, doch die Corona-Pandemie beendete bekanntlich die Saison vorzeitig und vermieste Luca den weiteren Weg bei uns. Denn der 19-jährige verlässt uns bekanntlich im Sommer. Zum Kader der abgelaufenen Saison zählten übrigens 9 Akteure, die in Greifswald ausgebildet wurden.
Genau das soll weiterhin der Ansporn sein, um unsere Talente aus der Region zu fördern und möglichst in unserem Verein einzubinden. Das sieht auch unser Technischer Direktor Roland Kroos so: “ In den letzten Jahren haben es immer wieder Jungs aus dem eigenen Nachwuchs in die erste Mannschaft geschafft, ob es nun Julian, Luca oder Clemens waren. Die Jungs sollen weiterhin die Chance bekommen, sich auf dem Niveau zu zeigen“, so der 61-jährige, der aber auch nochmal auf die Einzelfälle hinwies: „Man muss auch immer beachten, dass jeder Spieler auch eine berufliche Perspektive vor sich hat und es den einen oder anderen Spieler auch mal wegzieht aus Greifswald. Das können wir teilweise nicht beeinflussen und müssen es akzeptieren. Trotzdem bleibt es unser Bestreben, unsere Talente gut auszubilden und mit in unsere erste Mannschaft einzubinden. Da geht es dann auch immer wieder um regelmäßige Trainingseinheiten unserer U19-Spieler bei der ersten Mannschaft, um sich an die Intensität des Herrenfußballs zu gewöhnen“, sagte Roland Kroos abschließend.