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Unser Greifswalder FC und Güstrow, das war an diesem Wochenende schon eine besondere Geschichte. Zwei unserer Nachwuchsteams konnten wie berichtet Siege über den GSC 09 einfahren. Besonders viel Spaß hatten aber auch unsere Juniorinnen! Im Rahmen des B-Juniorinnen- und Landespokalfinals veranstaltete der Landesfußballverband auch ein Turnier für die E- und F-Juniorinnen. In unserem Bestreben auch unseren weiblichen Fußballnachwuchs stärker, strukturierter und damit auch nachhaltiger zu fördern, wollten wir da natürlich mit am Start sein. Drei unserer Mädels, Alexa, Anna-Lena und Jenny fuhren dafür ins Niklotstadion der Sportschule Güstrow, begleitet von ihren Eltern und drei Spielerinnen unseres Frauenteams. Kapitänin Laura Bürger, ihre Co Paula Bartl und unsere Innenverteidigerin Wiebke Gustmann, die bereits eine Trainerlizenz hat, übernahmen die Aufgabe der Betreuung. „Natürlich ist es mir auch wichtig, dass der Mädchenfußball bei uns im Verein und darüber hinaus vorangetrieben wird. Und wenn ich alleine durch meine Anwesenheit und ein bisschen Organisation dazu was beitragen kann, mach ich das natürlich gerne“, sagt Bürger. Gespielt wurde auf kleinen Feldern mit jeweils vier Toren im Drei gegen Drei. Einige Mädchen hatten sich auch ohne Team angemeldet und so bekamen wir noch die kleine Lena mit dazu, die aber sofort gut integriert wurde, auch wenn sie einen Tick jünger war.

Der Modus war recht einfach. Die Teams starteten auf den verschiedenen Feldern, in ihrer Wertigkeit steigend. Ganz oben war das sogenannte Champions League-Feld. Der Verlierer eines Spiels stieg ein Feld ab, der Gewinner stieg eines auf. „Die Spielform ist auch echt cool, das Feld nicht so groß. Und wir sind auch direkt im Champions League-Feld gestartet. Wir haben dann die ersten fünf oder sechs Spiele dort alle gewonnen und damit unseren Platz verteidigt“, erzählt Wiebke Gustmann, die die Cheftrainerrolle eingenommen hatte, und fügt hinzu: „Es war aber jetzt nicht so, dass wir alles dominiert haben. Wir haben schon auch mal hinten gelegen und uns oft gut zurückgekämpft. Jede Spielerin hat viele Tore geschossen.“ Aber nicht der sportliche Erfolg war die oberste Priorität. Es ging um den Spaß. Außerdem sollten die Mädels nicht zu viele Vorgaben erhalten, stattdessen eigene Lösungen finden. „Vor unserem ersten Spiel habe ich direkt etwas taktisch reinrufen wollen. Wiebke wies mich dann nochmal auf das Hauptziel, den Spaß, hin und das hab ich dann versucht umzusetzen und ich glaube das hat dann richtig gut geklappt“, erzählt Paula Bartl. Für sie war das Turnier ein tolles Erlebnis. „Ja, weil die Mädels toll waren, ganz einfach. Es hat unfassbar viel Spaß gemacht, weil die vier Mädchen die wir da an die Hand bekommen haben sowohl fußballerisch als auch charakterlich einfach ein Traum waren“, so unsere Außenverteidigerin.

Ein Tag unter Freunden

Und bei einer so homogenen Gruppe stellte sich der Erfolg dann fast wie von selbst ein. Dennoch, in dem Alter aber völlig klar, gab es hier und da auch mal ein bisschen Frust. „Unsere Gastspielerin Lena war deutlich jünger als die anderen drei, deshalb war es für sie schwierig. Sie war manchmal ein bisschen frustriert glaube ich, dann mussten wir sie etwas motivieren. Aber sie hat sich dann auch schnell wieder aufgerafft. Letztendlich waren wir an dem Tag mehr Motivatoren und einfach Fans der Mädchen, als dass wir Coaches waren. Und ich glaube, das war auch genau richtig so“, resümiert Bartl. Und auch unsere drei Mädels haben die kleine Lena gut aufgefangen. „Ja auf jeden Fall. Es wurde sich zu keinem Zeitpunkt angezickt, wenn mal was nicht klappte. Das fand ich sehr sehr cool. Und ich denke Lena hatte dadurch auch gut Spaß und hat sich, denke ich, wohlgefühlt. Das hat alles gut harmoniert. So war es für uns auch einfacher. Weil die so gut waren, konnten wir natürlich ganz viel Positives ansprechen und ganz viel loben“, beschreibt es Wiebke. Für unsere kleinen Mädchen war die Situation aber auch recht ungewohnt. Das Betreuerteam lernten sie größtenteils ja erst an diesem Tag kennen. Nach anfänglichen Berührungsängsten, sind sie aber schnell aufgetaut.  „Es war sehr cool zu sehen wie sie uns über das Turnier hinweg immer mehr vertraut haben. Vor allem bei Anna-Lena, die ich ja schon kennengelernt hatte, war es sehr süß. Am Anfang war sie noch sehr schüchtern und später kam sie mit einem breiten Grinsen auf uns zugelaufen, wenn wir nach einem Tor gewechselt haben“, sagt Wiebke und ergänzt: „Aber auch die Eltern waren cool drauf. Sie sind ganz locker auf uns zugekommen, haben mit uns gequatscht. Das war schon sehr angenehm, das Privileg hat man nicht immer, dass gerade auch die Eltern so cool sind.“

Diese Beobachtung hat auch Laura Bürger gemacht. Nicht nur Eltern, aber auch einige Trainer sind das Turnier vielleicht etwas zu ehrgeizig für den Altersbereich angegangen. „Einige waren sehr fokussiert auf die Leistung ihres Teams, haben viele Anweisungen gegeben und konnten sich daher kaum mit uns unterhalten. Andere haben ihre Kinder, so wie es in diesem Turnier auch sein sollte, selbst Entscheidungen treffen lassen und mit denen konnte man sich dann kurz entspannt unterhalten“, sagt Laura. Entspannt blieb es für uns auch nach unserer einzigen Niederlage an dem Tag. Zwar konnten unsere Mädchen gegen die späteren Turniersieger aus Wismar gewinnen, jedoch unterlagen sie in ihrem vorletzten Spiel. Dadurch stiegen sie auf das zweithöchste Feld ab. „Das letzte Spiel auf dem zweithöchsten Feld haben wir dann aber nochmal gegen den Rostocker FC gewonnen. Also sind wir mit einem positiven Erlebnis aus dem Turnier gegangen. Ich war aber schon sehr überrascht und sehr stolz, dass wir das Champions League-Feld so lange verteidigt haben“, sagt Wiebke Gustmann. Und auch Laura Bürger war hin und weg: „Unsere Mädels haben einen echt starken Auftritt hingelegt. Sie haben gut zusammengespielt und ihren Ehrgeiz gezeigt. Und das ist nicht nur uns, sondern auch anderen Trainern aufgefallen.“ Im Anschluss an das Turnier bekamen unsere Mädels alle noch eine Urkunde. Danach fanden die beiden Pokalendspiele statt, die sich unsere Betreuerinnen auch noch anschauten. Einer der Gründe war dabei sicherlich auch klassisches Gegnerscouting. „Das Pokalfinale hat mir sehr gut gefallen und war auf hohem Niveau. Außerdem war es schön für uns Schwerin nochmal zu sehen, auf die wir ja kommendes Wochenende wieder treffen und endlich wieder mal gegen sie gewinnen wollen. Insgesamt hatten wir alle super viel Spaß. Es war mehr ein Tag unter Freunden als mit der Fußballmannschaft“, sagt Paula Bartl abschließend.

Fotos: Laura Bürger

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