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„Meine Mutter hat immer erzählt, dass ich schon mit vier Jahren Fußball spielen wollte. Aber sie erlaubte es erst ab meinem fünften Geburtstag. Aber dann habe ich auch direkt angefangen“, erzählt Charlotte „Lotti“ Holfeld. Die Außenbahnspielerin hat sich während der Rückrunde unserem Frauenteam angeschlossen und zunächst nur mittrainiert. Gegen Ende der Saison kam sie dann aber schon zu zwei Kurzeinsätzen gegen Schwerin und Penzlin. „Mir hat es sehr gut gefallen. Ich war auch ein bisschen überrascht, dass man nichts groß verlernt hat, obwohl man lange nicht mehr gespielt hat. Das fand ich schön, dass man sich schnell wieder reinfindet und zum Team dazugehört“, so Holfeld. Am liebsten wird sie offensiv eingesetzt, auch wenn sie zu Jugendzeiten eher hinten spielte. „Ich würde einfach auch gerne mal ein Tor schießen, das hab ich noch nie geschafft. Das ist mein Ziel für die neue Saison. Außerdem hoffe ich natürlich, dass wir als Team so viele Spiele wie möglich gewinnen“, sagt Lotti.

Aufgewachsen ist die 21-Jährige in Ebersbach in der Oberlausitz. Ihre Familie war schon immer fußballbegeistert und deshalb eiferte sie auch schon früh ihrem Bruder nach. Nach ihrem fünften Geburtstag schloss sie sich folgerichtig auch dem gleichen Verein wie er an, den SV Neueibau. „Dort habe ich dann bis zur B-Jugend bei den Jungs gespielt, parallel dann aber auch schon für den TSV 1861 Spitzkunnersdorf. Das war dann ein reines Mädchenteam“, erzählt Charlotte. Dort schaffte sie dann auch den Sprung ins Frauenteam, spielte zu Jugendzeiten auch Kreisauswahl. Sogar eine Anfrage der Leipziger Sportschule wegen eines Sichtungstrainings lag bei ihr auf dem Tisch. „Aber das war nichts für mich. Fußball war für mich immer Spaß an der Freude. Ich hab das dann mehr bei meinem Bruder mitverfolgt, der mit zwölf Jahren auf das Sportinternat bei Dynamo Dresden gegangen ist. Aber ich wollte sowas nicht, bereue aber auch nicht, das nicht gemacht zu haben“, sagt Lotti.

Lotti GOALfeld und Lukas KnechTOR

Den Weg nach Greifswald fand Lotti über ihren Freund. Dieser ist kein geringerer als Lukas Knechtel aus unserem Oberligateam. „Für mich war immer klar, ich gehe mit ihm mit, egal wohin. Da gab es nie Zweifel dran. In Greifswald gefällt es uns jetzt sehr gut. Wir können uns vorstellen hier nun länger zu bleiben und sesshaft zu werden“, sagt sie. Das Klischee der Spielerfrau sieht sie bei sich nicht. „Es ist ja nicht wie im Profibereich, wo man sagt: ‚Hier, die Spielerfrauen, die sind alle doof und wollen nur das Geld.‘ Ich bin ja auch einfach stolz seine Freundin zu sein. Abgesehen davon hatte ich auch nie das Gefühl, dass ich ‚nur‘ Lukas‘ Freundin bin, man ist ja trotzdem ein eigenständiger Mensch“, so Lotti. Und als eigenständiger Mensch hat sie eine Ausbildung zur Kosmetikerin und Wellnesstherapeutin gemacht. Als solche arbeitet sie auch in der „Salzgrotte Alwine“ hier bei uns in Greifswald. Seit sie dort ist, sind ihre Arbeitszeiten auch wieder angenehmer für sie und so konnte sie sich wieder Zeit nehmen um in einen Fußballverein einzutreten. „Als wir das Jahr in Wuppertal waren, war ich schon mal kurz davor. Aber letztlich hab ich beim Wuppertaler SV genau ein Training mitgemacht, dann kam Corona“, berichtet die Außenbahnspielerin. Der Schritt zum GFC war nun folgerichtig. Bei den Spielen unserer ersten Herren ist sie sowieso schon immer dabei, wenn die Zeit es zulässt und so ist ihre Sympathie für unseren Verein schon längst da. Nun streift sie sich also auch selbst das Trikot über. Und wenn sie sich eine Nummer aussuchen dürfte, wäre diese auch klar. „Eigentlich ist es mir ja egal, aber wenn ich es aussuchen dürfte, hätte ich gerne die 11. Zum einen, weil Lukas die hat und ich es cool fände, wenn wir die beide tragen würden. Zum anderen bin ich ein großer Fan von Marco Reus und der hat ja auch die 11“, sagt sie. Wir gucken mal, was sich da machen lässt, freuen uns jetzt aber erst mal riesig, dass du bei uns bist. Willkommen im Team, Lotti!

 

Foto: André Gschweng

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