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Die Hinrunde lief für unsere ersten Frauen alles andere als nach Plan. Im Sommer hatten sich einige sehr gute, neue Spielerinnen dem Team angeschlossen und schwerwiegende Abgänge eigentlich relativ gut kompensiert. Zudem war es dieses Mal möglich eine gute Vorbereitung zu absolvieren, da wir erst relativ spät in die Saison starteten, sogar nochmal ein Trainingslager einbauen konnten. Nach vier absolvierten Spielen war der Blick auf die Tabelle der Frauen-Verbandsliga entsprechend ernüchternd. Kein einziger Punkt konnte geholt werden, zudem mit nur zwei Treffern die schlechteste Offensive der Liga. Dies war auch eines der großen Mankos, die mangelhafte Chancenverwertung. Die Gegnerinnen waren häufig einfach etwas abgeklärter und wussten kleine Fehler in der Defensive zu bestrafen. So unterlag man, trotz durchaus guter Leistungen, auch in Penzlin und zuletzt in Warnemünde.

Nachdem das Spiel bei Schwerin II vor einer Woche nun von unserer Seite coronabedingt abgesagt werden musste, empfingen wir die Reserve der Landeshauptstädterinnen am vergangenen Sonntag nun im Volksstadion. Auch der FSV stand vor dem Spiel noch punktlos da, hatte aber deutlich mehr Gegentore und stand entsprechend am Tabellenende. Nun kam es also zum direkten Duell und es war klar, es zählte nur ein Sieg. Dennoch entschieden unsere Mädels am Anfang etwas zurückhaltender in die Partie zu gehen, die Schwerinerinnen kommen zu lassen. So wollte man ein bisschen ins Spiel finden, Sicherheit gewinnen und keine langen Bälle zulassen. Dies erwies sich jedoch als taktischer Fehlgriff, denn es dauerte nur fünf Minuten, bis ein langer Ball durch unsere Abwehr glitt und Emma Kasten zum 0:1 einschieben konnte. Ein Tor, das nach Abseits roch, dennoch aber zählte. Es sollte aber eine der wenigen Torchancen der Schwerinerinnen bleiben. Bis zum Ende der ersten Halbzeit war unser Greifswalder FC dann spielbestimmend, das Problem blieb aber erneut die Chancenverwertung.

Mit Bartl kam die Wende

In der Pause fanden die Trainerinnen dann anscheinend die richtigen Worte. Und die lauteten: „Paula, du kommst ins Spiel.“ Bartl war etwas angeschlagen, nahm deshalb zunächst nur auf der Ersatzbank Platz. Sie war aber so entschlossen und heiß auf einen Einsatz, dass sie dann doch für Almuth Krüger ins Spiel kam und dies sollte die Wende bedeuten. Der Wille und die Leidenschaft unserer Co-Kapitänin ist längst bekannt, was wir von ihr allerdings nicht so kennen, sind Tore. Das sollte sich an diesem Tag ändern. Zunächst begann aber wieder das Verzweifeln. Sowohl Mona Ebermann, als auch Wiebke Gustmann trafen nur das Aluminium. Es war wie verhext. Dann aber die 57. Spielminute: Die gewohnt starke Mona Ebermann tankte sich durch die Abwehr der Schwerinerinnen und bekam den Ball zu Paula Bartl durchgesteckt. Die konnte den Ball an der Torhüterin vorbei ins Tor schießen und den Ausgleich erzielen! Auch hier kann man allerdings über Abseits reden, so oder so, es stand 1:1. Generell zeigte sich das Team im zweiten Durchgang sehr leidenschaftlich, kommunizierte sehr viel und erarbeitete sich immer weitere Torgelegenheiten. Und das wurde in der 65. Minute ein weiteres Mal belohnt. Mona Ebermann konnte sich erneut durch die Abwehrreihe wühlen und erzielte die 2:1-Führung. Damit schoss das Team in diesem einen Spiel genauso viele Tore wie bislang in der kompletten Saison. Und es sollte noch weitergehen. Auch die eingewechselte Betty Ohnesorge erzielte endlich ihren ersten Treffer, hier wurde dann jedoch auf Abseits entschieden, schade! Gegen Ende des Spiels wurde es dann nochmal ein wenig kritisch, weil die Schwerinerinnen Räume nutzten und bis zum Schluss kämpften. Trotz des schmalen Kaders, sie waren ohne Auswechselspielerinnen angereist, war das von der Einstellung eine großartige Leistung unserer Gäste. Einen Treffer sollten sie jedoch nicht mehr erzielen, auch weil Abwehrchefin Hannah Bücking ihre bärenstarke Hinrunde bestätigte und zwei Tage vor ihrem 23. Geburtstag wieder mal so gut wie nichts anbrennen ließ. So stand am Ende ein 2:1-Sieg für unsere Mädels zu Buche, die mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause gehen können. Dort muss nun weiter an den Schwächen gearbeitet werden um die Rückrunde möglichst erfolgreich zu gestalten und die eine oder andere Mannschaft nochmal zu ärgern. Wir freuen uns darauf!

 

Foto: Laura Bürger

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