Eine deutliche Niederlage im Pokal-Halbfinale in Schwerin, der Stachel saß tief. Es war ein Spiel, bei dem einfach kaum etwas zusammen lief für unsere ersten Frauen. Nun hatte sie der Liga-Alltag wieder, es ging dieses Mal nach Wismar. Die Gastgeberinnen hatten sich über den Saisonverlauf stark verbessert, holten am Wochenende zuvor ihren ersten Punkt. Klar, dass wir das Team nicht auf die leichte Schulter nehmen wollten. Zu Beginn verlief das Spiel auch noch recht ausgeglichen. Nach einer Viertelstunde erkämpfte Pia Wiechmann dann aber einen Eckball. Wiechmann, in Schwerin noch Außenverteidigerin, dieses Mal deutlich offensiver unterwegs. „Ich finde tatsächlich beide Positionen nicht schlecht. Aber offensiv fühle ich mich auf jeden Fall sicherer“, sagte Pia. Beim erkämpften Eckball, getreten von Katrin Ringwald, war sie dann wohl auch noch leicht dran, ehe die Kugel zu Johanna Grube sprang. Die zog ansatzlos ab und hämmerte den Ball ins Tor. „Och, ja, war jetzt nichts Spektakuläres. Ich bin einfach nur froh, dass ich mal so eine gute Chance verwerten konnte und es das 1:0 war“, so Grube nach dem Spiel.
Zwei Mal hatten unsere Mädels dann Glück, dass Wismar gute Gelegenheiten liegen ließ. Dann kam die nächste große für unseren GFC. Nach einer Flanke von Bürger verlängerte ‚Jojo‘ Grube den Ball auf Pia Wiechmann. Die Außenbahnspielerin kam frei zum Abschluss und verfehlte das Tor. Sie konnte es selbst nicht fassen. Nach dem folgenden Abstoß machten unsere Mädels aber sofort wieder Druck und Pia kam nur Sekunden später erneut zum Schuss, dieses Mal saß der Ball zum 2:0! Das erste Tor im GFC-Trikot für unsere Pia. „Ich habe mich wirklich sehr gefreut dass es jetzt geklappt hat mit dem Tor. Ich wollte den auch einfach unbedingt rein machen nach dem ich gefühlt zwei Sekunden vorher die grandiose Vorlage von ‚Jojo‘ so verhauen hab“, erzählte Wiechmann. Die hatte in ihrer Vorstellung noch erzählt, dass sie natürlich gerne öfter in der Startelf stehen möchte, aber vor allem endlich mal ein Tor erzielen wolle. Diese Ziele hat sie durch die harte Arbeit und häufiges Training nun bereits erreicht. „Klar, harte Arbeit zahlt sich immer aus. Aber ich habe natürlich auch davon profitiert, dass gerade viele Leute nicht da sind. Über meine weiteren Ziele habe ich mir noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Ich freue mich gerade einfach erstmal über unseren Erfolg im Spiel und dass es endlich mit dem Tor für mich geklappt hat. Und ich gebe natürlich weiterhin alles für das Team“, so Wiechmann.
Ebermanns Fluch
In der ersten Hälfte hatte Katrin Ringwald noch die große Gelegenheit das 3:0 zu erzielen, als sie die Torhüterin bereits umkurvt hatte, der Winkel jedoch zu spitz wurde. Nach dem Wiederanpfiff konnte sie das dritte Tor dann aber doch noch nachlegen. Wiebke Gustmann brachte nach 53 Minuten einen ihrer gefürchteten Freistöße vor das Wismarer Tor, Ringwald tuschierte den Ball mit ihrem Knie und drückte ihn so über die Linie. Im späteren Verlauf glänzte Gustmann dann erneut als Vorbereiterin, setzte mit einem grandiosen Pass Kapitänin Laura Bürger perfekt in Szene. Die war eiskalt, 4:0. Zwar mussten unsere Mädels im Anschluss nach einem langen Ball ein Gegentor hinnehmen, das war nach der Leistung bis zu diesem Punkt aber zu verschmerzen. „Es war absolut die richtige Reaktion auf das Spiel vom letzten Wochenende. Wir haben gut gespielt, kaum Chancen zugelassen, auch wenn das eine Gegentor ein bisschen schade ist. Der Unterschied war das Zusammenspiel. Wir haben endlich wieder klare Pässe gespielt und das umgesetzt, was uns im Training vermittelt wird“, sagte Johanna Grube. Inzwischen war auch Mona Ebermann auf dem Feld. Die hatte beim Pokalduell in Wismar vor einigen Wochen noch unzählige Großchancen liegen lassen. Dieses Mal sollte es besser klappen und sofort nach ihrer Einwechslung zeigte sie auch schon einen tollen Weitschuss, der jedoch pariert wurde. Ihr unaufhörlicher Einsatz wurde dann aber doch noch belohnt. Nachdem sie ihre Gegenspielerin gut unter Druck setzte, eroberte sie den Ball, ihre Hereingabe wurde dann zum 5:1 ins Tor gelenkt. Zwar kein eigenes Tor, aber immerhin die starke Beteiligung an einem. „Dieser Platz einfach…“, entfuhr es Ebermann trotzdem nach Abpfiff. Irgendwann wird auch sie dort sicher treffen. So wie Laura Bäcker. Die spielte dieses Mal die 90 Minuten durch und so durfte sie sich auch noch dem Elfmeter in der letzten Minute annehmen, den Paula Bartl rausgeholt hatte. „Paula und ich hatten uns angeguckt und ich hatte sie gefragt, ob es okay ist, wenn ich schieße. Ich fühlte mich gut. Und das klappte dann ja auch“, so Bäcker, die den Ball souverän links unten zum 6:1-Endstand einschoss. In der kommenden Woche haben unsere Mädels dann die Möglichkeit Revanche für das Pokal-Aus zu nehmen. Am Sonntag fahren sie dann wieder zum FSV 02 Schwerin, dieses Mal jedoch in der Liga. Mädels, wir wollen das Messer zwischen den Zähnen sehen! Anstoß ist bereits um 11 Uhr.
Aufstellung: Schieback – Gustmann(76. Gutzeit), Dzerina, Bartl – Bäcker – Wiechmann(56. Schramm), Grube(56. Ebermann), Bürger – Ringwald(76. Ortegon Salas)
Tore:
0:1 Grube (14.)
0:2 Wiechmann (36.)
0:3 Ringwald (53.)
0:4 Bürger (67.)
1:4 Zymelka (70.)
1:5 Howe(78./ET)
1:6 Bäcker (90./FE)